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Fernab der Heimat feiern in der Antarktis die Wissenschaftler der Forschungsstation Neumayer III Weihnachten - traditionell gehen sie nach dem Festmahl gemeinsam auf das Dach der Station, um zu singen. Doch ob es auch Geschenke von daheim gibt, ist noch unsicher.

Bremerhaven/Antarktis (dpa) - In der deutschen Forschungsstation Neumayer III in der Antarktis wird an Heiligabend Fisch gegessen. «Es wird Seeteufel-Medaillons mit Bandnudeln und Gemüse geben», sagte Stationsleiter und Arzt Peter Jonczyk der Deutschen Presse-Agentur. Nach dem Festmahl gehen die Bewohner traditionell auf das Stationsdach, um dort gemeinsam Weihnachtslieder zu singen. In der vom Bremerhavener Alfred-Wegener-Institut betriebenen Station lebt seit rund einem Jahr ein zehnköpfiges festes Team, zwischenzeitlich kommen immer wieder Gast-Wissenschaftler dazu.

Die Zutaten fürs Weihnachtsmenü kommen aus dem Gefrierschrank und der Vorratskammer: Das Versorgungschiff «Malik Arctica» mit frischem Proviant für die Station lag zuletzt wartend rund 75 Kilometer vor der Küste. Das Wetter und die Eisbedingungen verhinderten bisher das Anlegen an der Eiskante.

Ein Weihnachtsbaum aus Plastik ziert bereits seit Beginn der Adventszeit die Neumayer-Station III. Ob darunter an Heilig Abend Geschenke liegen werden, war unsicher: Die «Malik Arctica» hat auch die von den Familien bereits vor Wochen vorbereiteten Präsente an Bord. Besinnliche Stimmung werde wohl so oder so nicht aufkommen, sagte Jonczyk. Zwar seien weiße Weihnachten und Minusgrade garantiert. Aber im Moment herrscht in der Antarktis Polartag, das bedeutet: Die Sonne geht nicht unter. «Nachts um zwei scheint genauso die Sonne wie mittags um zwölf», sagte der 58-Jährige.

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