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Berlin (dpa) - Für ihren jüngsten Vorstoß, den Ausbau erneuerbarer Energien bis 2030 aufzustocken, erhält Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) Rückendeckung von Energie-Verbänden. «Die Pläne des Bundesumweltministeriums, eine neue EEG-Novelle mit höheren Ausbaupfaden für die Windenergie auf den Weg zu bringen, unterstützt der BWE ausdrücklich», erklärte der Präsident des Bundesverbands Windenergie (BWE), Hermann Albers, am Montag. Auch der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) bekräftigte seine Forderung nach einem deutlichen Ausbau der Wind- und Sonnenergie. Deutschland brauche «ein nationales Ausbauziel von 80 Prozent Erneuerbaren Energien im Stromsektor bis 2030», schrieb BEE-Präsidentin Simone Peter.

Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) hatte in der vergangenen Woche angekündigt, in der für dieses Frühjahr geplanten EEG-Novelle noch ambitioniertere Ausbauziele festschreiben zu wollen. Das Ministerium rechne damit, dass Deutschland bis 2030 einen zusätzlichen Bedarf von 100 Terawattstunden an erneuerbarem Strom haben werde, sagte Schulze. Die Leistung aus der Windkraft an Land müsse deshalb von ursprünglich 71 auf 95 Gigawatt steigen, der Photovoltaikanteil von den aktuell geplanten 100 Gigawatt auf 150 Gigawatt. Diese Steigerung entspreche einem Ökostrom-Anteil von etwa 75 bis 80 Prozent bis 2030, heißt es aus dem Bundesumweltministerium.

Deutschland und Europa haben sich bis 2050 zum Ziel gesetzt, die Energieversorgung vollständig auf erneuerbare Energien umzustellen. Dazu trat am 1. Januar in Deutschland das reformierte Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) in Kraft. Es sieht einen Ökostrom-Anteil bis 2030 von 65 Prozent vor, der aus Sicht des Bundesumweltministeriums überholt ist. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hatte dagegen in der vergangenen Woche betont, an der aktuellen Zielmarke festhalten zu wollen.

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20210118T171216+0100bdt0528
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