Ort/Quelle
Genf (dpa)
Datum
Text

Genf (dpa) - Die Vereinten Nationen hoffen bei einer Geberkonferenz für die Sahel-Region in Afrika an diesem Dienstag auf Hunderte Millionen Euro frisches Geld für Nothilfe und Entwicklung. Damit sollen in Mali, Niger und Burkina Faso nicht nur Millionen Menschen vor Hunger und Elend bewahrt werden, sagte der UN-Nothilfekoordinator Mark Lowcock der Deutschen Presse-Agentur vor dem Auftakt der virtuellen Konferenz. Vielmehr sei die Region südlich der Sahara eine Brutstätte für Extremisten, Terroristen und Kriminelle, die auch Europa und den Rest der Welt bedrohten.

«Wenn die Lage sich dort weiter alarmierend verschlechtert, wird das Folgen für alle haben», sagte Lowcock der dpa. «Noch mehr Anarchie und Chaos und Instabilität macht es kriminellen Banden noch einfacher, sich dort einzunisten und Drogen, Waffen und Menschen etwa nach Europa zu schmuggeln.» Neben Lowcock und der EU sind Dänemark und Deutschland Gastgeber der Konferenz.

Viele Länder hätten in der Corona-Krise enorme Ressourcen mobilisiert. Der Großteil fließe verständlicherweise in die Unterstützung der eigenen Wirtschaft und Bevölkerung, sagte Lowcock. «Aber man muss sich auch im Klaren sein, dass künftige Probleme, die auf einen zukommen, ihren Ursprung in anderen Regionen haben», so der Nothilfekoordinator. «Es ist schlau, ein Prozent dieser Ressourcen bereitzustellen, um diese Probleme anzugehen und zu versuchen, sie zu lösen.»

Schlagworte
ID
20201020T041508bdt0031
Alle Tags
Konflikte
Hunger
Migration
Menschenrechte
Klima
Schweiz
Mali
Niger