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Nairobi/London (dpa) - Das UN-Umweltprogramm (Unep) dringt auf weltweit sinkenden Fleischkonsum, um die Umwelt weniger zu belasten. Es müsse mehr pflanzliche Kost gegessen werden, hieß es in einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht von Unep und der Denkfabrik Chatham House. Zudem müsse mehr Land geschützt werden und die Landwirtschaft müsse umweltfreundlicher werden. «Die intensive Haltung von Milliarden von Tieren weltweit fügt der Umwelt ernsthaften Schaden zu», warnte die Primatenforscherin Jane Goodall.

Das globale Nahrungsmittelsystem führt zum einen zum Verlust von Biodiversität, wie der Bericht erklärt. Natürliche Ökosysteme wurden demnach in den vergangenen Jahrzehnten zunehmend in Ackerland und Weidefläche umgewandelt, was zum Verlust von natürlichen Lebensräumen von Tieren führt. Die immer intensivere Landwirtschaft sei zudem schlecht für die Erde. Das ganze werde befeuert vom Trend zu immer günstigeren Lebensmitteln. Zum anderen seien rund 30 Prozent der von Menschen produzierten Treibhausgasemissionen auf das System zurückzuführen, hieß es. Es trage somit stark zum Klimawandel bei.

Ohne Änderungen hier werde sich Biodiversitätsverlust beschleunigen, warnten die Autoren. Bei weiteren Zerstörung der Ökosysteme sei die Ernährung der Bevölkerung in Gefahr. Neben den direkten Vorteilen für die Umwelt würde eine Veränderung der Essgewohnheiten auch das Risiko von Pandemien reduzieren, hieß es. «Zu einer Zeit, in der so ein großer Teil der Welt weiterhin gegen die Covid-19-Pandemie ankämpft, war es noch nie so offensichtlich, dass das Wohlbefinden von Menschen und Tieren, von wilden und Nutztieren, verflochten ist», sagte Philip Lymbery, Chef der Organisation Compassion in World Farming.

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