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Berlin (dpa) - Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) hat sich für fahrradfreundlichere Kommunen und Flächenumwidmungen ausgesprochen. «Unser gemeinsames Ziel ist es doch, möglichst viele Menschen aus dem Auto auf das Rad zu bringen», sagte sie am Freitag in einem Grußwort bei einem Online-Symposium des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC). Bei der digitalen Veranstaltung wurden Radverkehrsprojekte aus dem Ausland vorgestellt, die der ADFC als mögliches Vorbild für deutsche Kommunen sieht.

Die Flächenverteilung sei ungerecht, ein Großteil des öffentlichen Raums gehöre dem Auto, sagte Schulze. Weniger Platz für Autos und Parkplätze bedeuteten mehr Raum für platzsparende Mobilität, Spiel, Sport, Freizeit und wirtschaftliche Betätigungen wie Außengastronomie. «Flächen umzuwidmen und neu aufzuteilen ist daher ein ganz zentrales Element meiner Politik.»

Mit dem «Plan Vélo» in Paris, bei dem Hunderte Kilometer Straße in ein Radverkehrsnetz umgewidmet werden, wurde bei dem Symposium ein entsprechendes Projekt vorgestellt. Ein weiteres Beispiel waren «Superblocks» in Barcelona, also stark verkehrsberuhigte Viertel. Der ADFC habe Debatten angestoßen, von dem Austausch sollten sich viele Kommunen inspirieren lassen, sagte Schulze.

Zu den in der Corona-Krise in mehreren Städten eingerichteten Pop-up-Radwegen sagte sie, diese seien zwar während der Pandemie eingerichtet worden, der eigentliche Grund sei aber der Gewinn an Sicherheit. Auch Autofahrer würden letztendlich von mehr Radverkehr profitieren. «Sie stehen vor allen Dingen deshalb im Stau, weil es zu viele Autos und noch zu wenige Radfahrende gibt.»

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