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Washington (dpa) - In den USA droht vielen privaten Raubtierzoos das Aus. Das Repräsentantenhaus in Washington verabschiedete am Donnerstag (Ortszeit) einen Gesetzentwurf, der die Auflagen für die Haltung von Löwen, Tigern, Leoparden, Geparden, Jaguaren oder Pumas erheblich verschärft. Der Entwurf des Gesetzes muss noch vom Senat verschiedet werden, um in Kraft zu treten.

Die Haltung von Großkatzen unter oft fragwürdigen Bedingungen in privaten US-Zoos war durch die Netflix-Serie «Tiger King» über die Vereinigten Staaten hinaus zum Thema geworden. Die Tierschützerin Carole Baskin, die das Großkatzen-Tierheim «Big Cat Rescue» betreibt, hatte in der Serie Tierquälerei in Privatzoos angeprangert. Sie hatte sich für die Gesetzesverschärfung stark gemacht.

Sollte das Gesetz in Kraft treten, würde der private Besitz, die Zucht, der Transport und Handel von Großkatzen bis auf Ausnahmen verboten. Genehmigte Privatzoos müssten strenge Auflagen erfüllen und unter anderem einen ausreichenden Sicherheitsabstand zwischen Zoobesuchern und Raubtieren garantieren. Ein direkter Kontakt zwischen Tieren und Besuchern soll ausgeschlossen werden.

Die Serie «Tiger King: Murder, Mayhem and Madness» über exzentrische Großkatzen-Liebhaber hatte sich beim Streamingdienst Netflix innerhalb kürzester Zeit zu einem Riesen-Hit entwickelt. In der True-Crime-Mini-Serie wurden mehrere Inhaber von Privatzoos in den USA vorgestellt. Im Mittelpunkt stand dabei der «Tiger King» Joe Exotic, der einen Mörder angeheuert haben soll, um Baskin umzubringen. Exotic sitzt dafür mittlerweile im Gefängnis.

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