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Berlin (dpa) - Fast zwei Drittel der Bundesbürger (64 Prozent) finden einer Umfrage zufolge Landwirte vor allem dann modern, wenn sie auf das Tierwohl achten. Das geht aus einer am Dienstag veröffentlichten Erhebung des Meinungsforschungsunternehmens Civey hervor, die das Forum Moderne Landwirtschaft (FML) in Auftrag gegeben hat.

56 Prozent gaben an, dass sie mit einem modernen Landwirt in erster Linie das nachhaltige Bewirtschaften von Böden verbinden. Den Einsatz innovativer Technologien halten dagegen nur 38 Prozent für einen Ausweis von Modernität. Abgefragt wurde in der repräsentativen Online-Umfrage mit 2500 Teilnehmern die Haltung zur modernen Landwirtschaft und zu deren Zukunft.

Gefragt nach ihrer Vorstellung von einer zukunftsfähigen Landwirtschaft antworteten knapp 83 Prozent der Befragten, dass diese mit einer artgerechteren Tierhaltung einhergehen müsse. Jeweils 72 Prozent bzw. knapp 64 Prozent halten nachhaltiges Wirtschaften und die Sicherung der Artenvielfalt für Faktoren, die die Zukunft der Landwirtschaft sichern.

Auch die langfristigen Auswirkungen der Corona-Pandemie waren Gegenstand der Umfrage. 48 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass aufgrund der Pandemie in Zukunft der Fokus stärker auf nationalen Lebensmitteln liegen werde und weniger auf Importen.

Einen Sonderblock zu Ursachen für eine kritische Haltung gegenüber dem Agrarsektor beantworteten 10 000 Teilnehmer. Fast die Hälfte von ihnen (47,5 Prozent) sieht in mangelndem Wissen über Landwirtschaft die Hauptursache für eine kritische Haltung. Knapp 40 Prozent führen negative Einstellungen zum Agrarsektor darauf zurück, dass Medien vor allem über Missstände berichten. Etwa 26 Prozent gehen davon aus, dass es den Menschen an persönlichen Erlebnissen in diesem Bereich fehlt.

Immer wieder sorgt die Landwirtschaft für Diskussionen. Kritikpunkte sind vor allem die Haltungsbedingungen für Tiere und der Einsatz von Düngemitteln. Die Europäische Union ringt seit Monaten um eine Agrarreform, die Bauern zu höheren Standards verpflichten soll. Uneinigkeit herrscht vor allem darüber, wie genau die EU-Direktzahlungen an Landwirte künftig an Klima-und Umweltauflagen gekoppelt sein sollen.

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