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Neapel (dpa) - Nach dem Fund eines toten Wals im Golf von Neapel geht die Suche nach einem zweiten, wohl verletzten Tier weiter. Das berichtete die Präsidentin der italienischen Meeresschützer von Marevivo, Rosalba Giugni, am Samstag. Bei den Untersuchungen des verendeten Finnwal-Weibchens in der Hafenstadt Neapel gebe es erste Resultate, erzählte sie. Das rund 20 Meter lange Tier sei danach nicht die Mutter des vermissten, jüngeren Finnwals.

Der Tod des großen Meeressäugers sei, so hätten die Fachleute ermittelt, ungefähr eine Woche her, hieß es in einer Pressemitteilung von Marevivo vom Freitag. Äußere Verletzungen oder Plastik im Magen seien nicht entdeckt worden. Das Tier habe in jüngerer Zeit keinen Nachwuchs zur Welt gebracht. «Das Ungewöhnliche an dem Fund ist außer der Größe des Finnwals der Ort», erläuterte Rosalba Giugni am Telefon der Deutschen Presse-Agentur. Er war vor einigen Tagen am Hafen von Sorrent entdeckt worden. «Wenn ältere Wale sterben, schwimmen sie eigentlich nicht Richtung Hafen», sagte sie. Die Küstenwache hatte den Kadaver zur Analyse am Mittwoch nach Neapel geschleppt.

Der jüngere Wal war ebenfalls in Sorrent aufgetaucht und gefilmt worden. Er rammte, so zeigt ein Video, mit dem Kopf gegen eine Hafenmauer. Dabei dürfte sich das Tier verletzt haben. Die Suche nach ihm blieb zunächst erfolglos. Es kursierte die Vermutung, dass der tote Wal seine Mutter sein könnte. Rosalba Giugni sagte: «Die Wal-Bilder aus dem Mittelmeer haben uns sehr bewegt. Zugleich läuft eine Tragödie von größerer Tragweite weiter: Jedes Jahr werden weltweit Tausende Wale getötet - oft aus kommerziellen Gründen.» Im Mittelmeer sind mehrere Arten der größten Säugetiere der Welt zu Hause.

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