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Berlin (dpa) - Mehr als jeder dritte Schüler an einer allgemeinen und berufsbildenden Schule in Deutschland hat einen Migrationshintergrund. Nicht alle sprechen ausreichend Deutsch - was den Unterricht auch für Lehrer und Mitschüler zum Teil schwierig macht. Aus Sicht der Bildungsforscherin Nele McElvany vom Institut für Schulentwicklungsforschung in Dortmund muss in Sachen Sprachförderung bereits vor der Schule angesetzt werden. «Man muss die systematische sprachliche Förderung im Elementarbereich ausbauen, damit die Kinder überhaupt eine Chance haben, wenn sie in die Schule kommen», so Mc Elvany. 

Weil Missverständnisse ihre Ursache auch in kulturellen Unterschieden haben, hält Stefan Düll vom Vorstand des Deutschen Philologenverbands es für sinnvoll, auch bei der Lehrerschaft anzusetzen: «Es könnten mehr Menschen mit Migrationshintergrund in unserem Beruf sein», sagt er. 

Denn so ließen sich auch kulturell bedingte Missverständnisse eher beheben. Zudem könnten auch Lehrer ohne Migrationshintergrund stärker sensibilisiert werden: «Es ist sicherlich hilfreich, in Lehrerfortbildungen darüber aufzuklären, welche Besonderheiten es in verschiedenen Kulturen gibt. So kann man besser verstehen, warum es zu gewissen Missverständnissen oder zu völligem Unverständnis kommt, was Konzepte und Werte betrifft», ist Düll überzeugt.

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