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Berlin (dpa) - Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) sieht noch großen Nachholbedarf auf dem Weg hin zu einer klimafreundlichen digitalen Welt. Dafür müssten auf verschiedenen Ebenen «neue Strukturen entstehen», sagte Schulze am Montag bei einer Online-Konferenz. Um dieses Ziel zu erreichen, sei nicht nur jeder einzelne Bürger in der Verantwortung, sondern auch die Politik und die weltweit agierenden Digitalkonzerne wie Google.

Diese müssten mehr Transparenz schaffen, indem sie etwa offenlegen, welchen ökologischen Fußabdruck eine Suchanfrage oder ein Cloud- oder Streamingdienst hat, sagte Schulze. Suchplattformen müssten ihren Nutzern darüber hinaus ermöglichen, «gezielt nach nachhaltigen Produkten zu suchen».

Die Verantwortung von Tech-Konzernen beschränke sich nicht auf die eigene Infrastruktur, sagte Schulze. Google und Co müssten auch Verantwortung übernehmen «für die Inhalte, die auf ihren Plattformen verbreitet werden».

Der US-Konzern Google betont, sich um eine nachhaltige Gestaltung seiner Dienste zu bemühen. So würden beispielsweise bei einer Suchanfrage zu Flügen die jeweiligen CO2-Bilanzen angezeigt oder nachhaltige Optionen besonders hervorgehoben, sagte Google-Manager Urs Hölzle am Montag.

Tilman Satarius, Professor für Nachhaltige Digitalisierung an der Technischen Universität Berlin, wies darauf hin, dass es aus Sicht der Wissenschaft nicht ausreichend sei, die digitalen Dienste klimaneutral zu gestalten. Vielmehr müsse sich das Konsumverhalten insgesamt ändern. «Digitalisierung führt zwar zu einem Wandel, aber der geht mit einer höheren Energieintensität einher», sagte Satarius. Wichtig sei es daher, den Energieverbrauch zu reduzieren und nicht etwa auf mehr Geräte mit sauberem Strom zu setzen.

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