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Luxemburg (dpa) - Der Schutz der europäischen Meere und Fischbestände reicht aus Sicht des Europäischen Rechnungshofes bei weitem nicht aus. Die biologische Vielfalt sei trotz der Maßnahmen der Europäischen Union weiter akut bedroht, hieß es in einem am Donnerstag veröffentlichten Sonderbericht.

Insbesondere die Fischerei ist aus Sicht von Wissenschaftlern wegen der Ausbeutung von Ressourcen und Beschädigung des Meeresbodens eine Belastung der Meere. Während der Rechnungshof im Atlantik messbare Fortschritte als Folge der EU-Maßnahmen feststellte, werde im Mittelmeer nach wie vor viel zu viel Fisch gefangen. Bereits 2019 hatte die EU-Kommission mitgeteilt, dass im Mittelmeer doppelt so viel gefischt wird, wie es nachhaltig und verträglich wäre.

Für Teile des Atlantiks gibt es von der EU eine Begrenzung der Fangmengen. Im Mittelmeer hingegen richtet sich das Fischereimanagement nach einer Begrenzung des Fischereiaufwands. Das bedeutet, dass Fischereifahrzeuge nur für einen bestimmten Zeitraum fischen dürfen.

Der Rechnungshof empfahl der Kommission und den Mitgliedstaaten, den Schutz auf mehr Arten und Lebensräume auszuweiten. Beispielsweise könnten weitere Fischereisperrgebiete im Mittelmeerbecken eingerichtet werden, hieß es in dem Bericht. Außerdem sollten regelmäßig Fortschritte und Fehlentwicklungen festgehalten werden, um mit Korrekturen gegensteuern zu können.

Die Kommission teilte am Donnerstag mit, bis 2021 einen Aktionsplan zum Erhalt der Fischereiressourcen und zum Schutz der Meeresökosysteme vorzulegen. Wo nötig, wolle man die Verwendung von Fanggeräten begrenzen, die der biologischen Vielfalt und dem Meeresboden am meisten schadeten. Dennoch sei anzumerken, dass die Ergebnisse bestimmter Maßnahmen, die seit 2017 im Mittelmeerraum ergriffen werden, sich erst langfristig zeigten.

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20201126T135157+0100bdt0349
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