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Berlin (dpa) - Der Deutsche Mieterbund fordert, dass der ab 2021 geltende CO2-Preis für Heizungen vollständig von den Vermietern getragen wird. Der Verband geht damit noch über Forderungen von SPD-Ministern hinaus. Diese hatten vorgeschlagen, die zusätzlichen Heizkosten zu gleichen Teilen zwischen Mietern und Vermietern aufzuteilen. Das aber ist in der schwarz-roten Koalition umstritten.

Die Bundesdirektorin des Mieterbundes, Melanie Weber-Moritz, sagte am Donnerstag laut Mitteilung: «Mieterinnen und Mieter brauchen Planungssicherheit und dürfen keinesfalls auch noch mit den Kosten der CO2-Bepreisung zusätzlich belastet werden. Dies wäre gerade jetzt in der aktuellen Krise, in der viele Menschen sowieso an die Grenzen ihrer finanziellen Belastbarkeit und darüber hinaus geraten, absolut verfehlt.»

Mit der CO2-Bepreisung ab 2021 werden Sprit, Heizöl und Erdgas teurer. Ziel der Bundesregierung ist es, fossile Brenn- und Kraftstoffe so weniger attraktiv zu machen und zum Umstieg auf klimafreundlichere Alternativen anzuregen.

Für viele Mieter werde das Heizen ab Januar deutlich teurer, wenn allein die Mieter den vollen CO2-Preis tragen sollten, so Weber-Moritz. Für eine Erdgasheizung bei mittlerem Energieverbrauch müssten dann im Schnitt 65 Euro mehr bezahlt werden, für Heizöl 85 Euro. Im Jahr 2025 kletterten die Mehrkosten für Erdgas auf 140 Euro, für Heizöl auf 185 Euro.

«Auch aus klimapolitischer Sicht macht die Umlage des CO2-Preises auf die Mieterinnen und Mieter keinen Sinn», so Weber-Moritz. «Denn wenn Mieterinnen und Mieter den vollen CO2-Preis für klimaschädliche Heizungen in schlecht sanierten Gebäuden tragen müssen, verliert das Instrument seine beabsichtigte Lenkungswirkung. Mieterinnen und Mieter können nicht beeinflussen, welcher Art ihre Heizungsanlage ist.» Diese Entscheidung liege alleine beim Vermieter. Der Deutsche Mieterbund fordere daher, dass der CO2-Preis für Heizungen vollständig von den Vermietern getragen werde.

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