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Brüssel (dpa) - Bundeskanzlerin Angela Merkel hat Kompromisswillen im Streit über ein EU-Handelsabkommen mit Großbritannien signalisiert. Die EU habe London gebeten, im Sinne einer Einigung weiter kompromissbereit zu sein, sagte Merkel in der Nacht zum Freitag beim EU-Gipfel in Brüssel. «Das schließt natürlich ein, dass auch wir Kompromisse machen müssen. Jede Seite hat ihre roten Linien.» Zuvor hatte der Gipfel an Großbritannien appelliert, sich in den Verhandlungen zu bewegen.

Zum Stand der Gespräche über den Handelspakt sagte die CDU-Politikerin, es gebe Licht und Schatten. «An einigen Stellen haben sich die Dinge gut bewegt. An anderen Stellen ist noch viel Arbeit zu leisten.» Insgesamt sei ein Abkommen für beide Seiten sinnvoll. «Notfalls müssen wir auch ohne das leben, aber ich glaube, besser wäre es, wir hätten ein solches Abkommen», sagte Merkel.

Nach dem ersten Tag des EU-Gipfels stellte Merkel zudem viel Unterstützung für eine Verschärfung des EU-Klimaziels fest. «Es gab heute eine hohe Bereitschaft, dem Weg der Kommission zu folgen (...), für 2030 ein anspruchsvolleres Klima-Reduktionsziel für die Europäische Union zu vereinbaren, nämlich 55 Prozent». Allerdings gelte es auch, Arbeitsplätze zu sichern, die Wirtschaft am Laufen zu halten und natürlich unsere Wettbewerbsfähigkeit in Welt zu wahren.

Merkel hatte bereits zum Gipfelauftakt Unterstützung für das Ziel der EU-Kommission zugesagt, den Ausstoß der Klimagase bis 2030 um mindestens 55 Prozent unter den Wert von 1990 zu bringen. Elf weitere Staaten hatten sich ebenfalls dahinter gestellt.

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