Ort/Quelle
Halle (dpa)
Datum
Text

Halle (dpa) - Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina plädiert dafür, geowissenschaftliche Einzeldisziplinen zu bündeln. Der übergreifende Ansatz Erdsystemwissenschaft soll «Prognosen und Lösungen für eine Erde im Wandel» liefern und in Schulen und an Universitäten unterrichtet werden, wie aus einem am Dienstag veröffentlichten Zukunftsreport Wissenschaft hervorgeht. Die Menschheit sei herausgefordert, den Klimawandel zu begrenzen. Nahrungsquellen, Rohstoffe, Wasser, Land und Meere sollten nachhaltig genutzt werden, um Naturgefahren vorherzusehen und abzumildern.

Mit Erdsystemwissenschaft soll die Grundlagenforschung laut dem Expertengremium neue Impulse bekommen. Die Erde soll dabei stärker als gesamtes System und nicht nur einzeln beispielsweise aus physikalischer, chemischer oder biologischer Perspektive betrachtet werden. Die aktuellen wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen würden «die Fähigkeiten einzelner Disziplinen bei Weitem übersteigen», heißt es in dem Bericht. Ebenso müssten Verbindungen zu anderen Fachrichtungen wie beispielsweise der Soziologie, Ökonomie und Psychologie geknüpft werden.

Die Wissenschaftler schlagen vor, dass Erdsystemwissenschaft schon in den Schulen in die Lehrpläne aufgenommen wird, um Schülerinnen und Schüler mit naturwissenschaftlichem Interesse für eine Hochschulausbildung auf diesem Gebiet zu gewinnen.

Damit Veränderungen auf der Erde erkannt und künftige Entwicklungen prognostiziert werden können, seien Investitionen in «Erdbeobachtungskapazitäten» und Analysewerkzeuge nötig. Dafür sollen Universitäten und Forschungseinrichtungen einen nationalen Fahrplan entwerfen. Zur Auswertung der gesammelten Daten plädieren die Wissenschaftler außerdem für die Schaffung geeigneter Kapazitäten für die Speicherung, Analyse und Modellierung von «Big Data».

Schlagworte
ID
20220726T100008bdt0146
Alle Tags
Wissenschaft
Bildung
Umwelt
Sachsen-Anhalt
Deutschland