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Magdeburg (dpa) - Die Agrarminister von Bund und Ländern beraten am Donnerstag in einer Sondersitzung über die anstehende EU-Agrarreform. Der Bund soll die Ressortchefs der Länder zunächst über den aktuellen Stand der Gespräche mit Brüssel zum Strategieplan zur Umsetzung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) und mögliche Kompromisse informieren. Es gehe jetzt um eine möglichst schnelle Genehmigung des Strategieplans, damit die Bauern Planungssicherheit haben, sagte der Vorsitzende der Agrarministerkonferenz, Sachsen-Anhalts Ressortchef Sven Schulze (CDU), der Deutschen Presse-Agentur.

Schulze zeigte sich optimistisch, dass die Minister am Donnerstag gemeinsam «eine vernünftige Linie» beschließen können. Es gebe kaum Streitpunkte, so der Politiker.

Strittig sind noch der Umgang mit Stilllegungsflächen und die sogenannten Fruchtfolgeregeln. Mit der Reform der EU-Agrarpolitik ab 2023 sollen eigentlich vier Prozent der Ackerfläche nicht mehr bewirtschaftet werden. Damit sollen Tier- und Pflanzenwelt geschützt werden. Auch der Anbau von gleichen Ackerpflanzen hintereinander soll untersagt werden. Die EU-Kommission hatte am vergangenen Freitag angesichts drohender Engpässe bei Lebensmitteln allerdings vorgeschlagen, für ein Jahr Ausnahmen zu gewähren. Ob der Vorschlag eins zu eins umgesetzt wird, ist unklar. Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne) unterstützt Ausnahmen für die Fruchtfolge, sieht eine Aussetzung der Flächenstilllegung aber kritisch.

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