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Dschidda (dpa) - US-Präsident Joe Biden hat bei seiner Ankunft in Saudi-Arabien im Vergleich zu seinem Vorgänger Donald Trump einen äußerst kühlen Empfang bekommen. Bei seinem Eintreffen im königlichen Palast in der Küstenstadt Dschidda begrüßte ihn am Freitagabend der umstrittene Kronprinz Mohammed bin Salman. Einen Handschlag gab es nicht - beide stießen nur kurz die Fäuste aneinander. Danach gingen sie ohne ein weiteres Gespräch weiter. Das Weiße Haus hatte vor der Reise mitgeteilt, Biden wolle Körperkontakte möglichst vermeiden.

An Dschiddas Flughafen war Biden zuvor von Chalid al-Faisal, Gouverneur von Mekka, und Rima bint Bandar, Botschafterin in den USA, empfangen worden - mit Blick auf deren Rang eine deutliche Abfuhr für den US-Präsidenten. Die Ankunft stand auch im starken Kontrast zu Bidens Eintreffen in Israel, wo dessen Präsident Izchak Herzog und Ministerpräsident Jair Lapid ihn zuvor mit einer feierlichen Zeremonie empfangen hatten.

Der kühle Empfang erinnert an einen Besuch von Ex-US-Präsident Barack Obama, der 2016 in Riad vom dortigen Gouverneur Prinz Faisal bin Bandar Al Saud empfangen wurde. Obamas Ankunft wurde zudem nicht im saudischen Staatsfernsehen übertragen, wie es bei Besuchen von Staats- und Regierungschefs in dem Königreich üblich ist. Kurz zuvor war König Salman zu sehen, der am Rollfeld stattdessen andere ranghohe Vertreter von Nachbarstaaten aus der Region begrüßte.

Donald Trump, der als US-Präsident besonders gute Beziehungen zu den Herrschern des Königreichs pflegte, wurde bei einem Besuch in Riad 2017 wärmstens in Empfang genommen. König Salman begrüßte Trump am Flughafen, Trump legte seinerseits später eine Einlage bei einem Säbeltanz hin und verbeugte sich tief vor dem absoluten Herrscher. Der Besuch war voll warmer und großzügiger Gesten.

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