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Tokio (dpa) - In Japans bergiger Präfektur Niigata häufen sich gefährliche Aufeinandertreffen von Bären mit Menschen. Wie der japanische Fernsehsender NHK am Mittwoch berichtete, wurden am selben Tag gleich zwei Menschen von Tieren angefallen. Sie mussten ins Krankenhaus gebracht werden, waren aber bei Bewusstsein. Ein älterer Mann wollte gerade Müll aus dem Haus bringen, als ihn ein Bär packte und fortzog. Der Mann kam frei, floh in das Haus eines Verwandten und alarmierte die Feuerwehr. Kurze Zeit später wurde den Angaben zufolge ein anderer älterer Mann beim Fahrradfahren von einem Bären attackiert und verletzt.

In Niigata herrscht derzeit Bärenalarm wegen einer Häufung solcher Vorfälle. So wurde eine 73 Jahre alte Frau von einem Bären beim Arbeiten auf ihrem Bauernhof angefallen und tödlich am Kopf verletzt. Seit April wurden bereits zwölf Menschen in Niigata von schwarzen Kragenbären angefallen. Ein Grund, warum sich die Bären vor ihrem bevorstehenden Winterschlaf öfter menschlichen Siedlungen nähern, ist laut Experten, dass sie nicht genug Bucheckern in den Bergwäldern finden.

Hinzu kommt, dass immer mehr Gegenden wegen der Überalterung der Bevölkerung verwaisen und sich die Tiere deshalb eher dort hin trauen. In ganz Japan wurden nach Angaben des Umweltministeriums allein zwischen April und August dieses Jahres bei 56 Aufeinandertreffen zwischen Bären und Menschen 60 Personen verletzt, wie die Tageszeitung «Yomiuri Shimbun» am Mittwoch meldete.

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20201021T063756bdt0088
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