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Kopenhagen/Berlin (dpa) - Deutschland beteiligt sich in diesem und den nächsten Jahren mit insgesamt 100 Millionen Euro am Kampf gegen die humanitäre Krise in der Sahel-Region. Das gab Bundesaußenminister Heiko Maas am Dienstag bei einer von Deutschland mitorganisierten Geberkonferenz für die Region in Afrika bekannt.

Bei der sich dort schnell zuspitzenden humanitären Krise stünden alle Warnlampen auf dunkelrot, sagte der SPD-Politiker. Man müsse sich mit den Menschen und den Helfenden vor Ort solidarisch zeigen und zusätzliche, flexible und mehrjährige Hilfe zur Verfügung stellen. Zugleich müsse die humanitäre Hilfe besser koordiniert und verzahnt werden.

Deutschland habe die Entwicklungszusammenarbeit in der Region bereits im vergangenen Jahr in enger Abstimmung mit der Sahel-Allianz und den G5-Ländern (Mauretanien, Mali, Niger, Burkina Faso und Tschad) mit mehr als 400 Millionen Euro unterstützt, sagte Maas. Weitere 130 Millionen Euro seien für Konfliktbeilegung und friedenserhaltende Maßnahmen bereitgestellt worden.

Deutschland gehört mit Dänemark, der EU und den UN zu den Gastgebern der virtuellen Geberkonferenz. Dabei sollten am Dienstag mehrere hundert Millionen Euro eingesammelt werden.

In Mali, Niger und Burkina Faso südlich der Sahara entwickelt sich nach UN-Angaben eine der am schnellsten wachsenden humanitären Krisen der Welt. Die Anzahl der Bedürftigen ist innerhalb von 18 Monaten um 50 Prozent auf mehr als 13 Millionen gestiegen. Krisenbeschleuniger seien der Klimawandel, starkes Bevölkerungswachstum, schwache Regierungsführung und Korruption, heißt es. Damit sei die Region eine Brutstätte für Extremisten, Terroristen und Kriminelle, die auch Europa und den Rest der Welt bedrohten.

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