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Berlin (dpa) - Zur Vermeidung von Missverständnissen im Kampf gegen Rassismus setzt Buchautorin Emilia Roig auf Offenheit. «Wir sind alle großgeworden in einer Gesellschaft, die tief verankert ist in rassistischen Mustern», sagte die 37 Jahre alte Soziologin der dpa in Berlin. Deswegen werde es jedem passieren, rassistische Sachen zu denken. «Das ist unvermeidbar», sagte die Autorin von «Why we matter - Ende der Unterdrückung».

Es komme dann auf die Reaktionen an. «Ich glaube, wir können weiterkommen, indem wir den anderen Menschen auch zuhören», sagte die als Tochter einer aus Martinique stammenden Französin mit Rassismus aufgewachsene Roig. «Wenn jemand sagt: «Ich fühle mich beleidigt von dem, was du gesagt hast, weil es rassistisch ist», dann sollte die Person, die das gesagt hat, nicht in Verteidigungsmechanismen reingehen, sondern einfach sagen: Oh, tut mir leid, ich wusste nicht, dass es so ankommt.» Das mache aus niemandem einen schlechten Menschen.

Es gebe aber oft Widerstand, in dem auch eine Machtfrage liege. Dann werde gesagt: «Ich habe das nicht so gemeint und du hast das falsch verstanden.» Das sei dann problematisch.

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