Frisches Lesefutter

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dass das Thema „Essen“ viele Menschen beschäftigt und interessiert, wissen wir nicht erst, seit Fotos, Videos und Blogs zum Thema die virtuelle Welt fluten. Auch das Greenpeace Magazin serviert in seiner neuen Ausgabe ein opulentes Menü aus 50 Fragen und Antworten rund um Lebensmittel, Gesundheit, Umwelt und Ernährung.

„Es gibt keine Gesellschaft in der Geschichte, die nicht auch Tischgesellschaft war“, schreibt meine Kollegin Katja Morgenthaler in ihrem Essay, in dem sie ergründet, wie das Kochen und die gemeinsame Mahlzeit uns überhaupt erst zum Menschen gemacht haben. Das scheint leider ein bisschen in Vergessenheit geraten zu sein, denn eins der großen Probleme heutzutage ist die Lebensmittelverschwendung. Wir stellen Ihnen Menschen vor, die es nicht ertragen können, wenn Essen wie Müll behandelt wird, und es deshalb auf verschiedene Art retten.

Fred Grimm und Thomas Merten spießen Missstände und Ungereimtheiten in der Fleischindustrie auf, von schockierenden Zuständen bei der Tierhaltung über miserable Arbeitsbedingungen in Schlachtbetrieben bis zu Preisdrückerei durch den Handel und fehlende Lebensmittelkontrollen. Die Lebensmittelchemikerin Monika Pischetsrieder arbeitet einen ganzen Fragenkatalog zur gesunden Ernährung ab. Von ihr erfahren Sie unter anderem, was eine „fatale Naschformel“ ist.

Ein berühmter Vorgänger des Fastkanzlerkandidaten Markus Söder im Amt des Bayerischen Ministerpräsidenten, Franz Josef Strauß, sagte einmal, er wolle lieber „Ananas in Alaska züchten“ als Bundeskanzler sein. Beworben hat er sich später trotzdem, doch nicht irgendwelche Kandidaturen sollen uns interessieren, sondern das Essen der Zukunft oder die Zukunft des Essens. (Fast) nichts scheint unmöglich – Eiweiß aus Algen oder Quallen, Ersatz für tierische Produkte aus Pflanzenproteinen und ja, Ananas aus Bayern, vielleicht auch bald aus Alaska.

Aber ist alles Machbare auch ökologisch sinnvoll? Ob die „neue Gentechnik“ erstens unbedenklich ist und zweitens die Nahrungsprobleme der Welt lösen kann, darum geht es im Streitgespräch zwischen einem Ökolandbauforscher und einer Biologin. Vielleicht wird ja die Aquaponik das nächste große Ding: Fisch an Gemüse, beides gehalten und gezüchtet in klimaneutral beheizten Hallen, direkt in der Nachbarschaft. 

Als Zwischengänge reichen wir mundgerechte Infohäppchen und garnieren das Ganze mit Tipps zum Selbermachen, Nachlesen und -hören. Und im Teil 2 gibt es Nachschlag, nicht nur den brillanten Blumenkohl, unser Saisongemüse. Falls Sie mal eine Giraffe zu transportieren haben, lesen Sie bei uns, wie das geht: per Arche. So haben es jedenfalls findige Leute in Kenia gemacht. Wir stellen Ihnen ferner das auch bei Dieben begehrte Edelmetall Palladium vor, nehmen die schwer in Mode gekommene Klimaneutralität unter die Lupe, blicken zurück auf die Einführung des Dosenpfands und verraten, wie man der absichtlich eingebauten Kurzlebigkeit nicht reparierbarer Smartphones und Laptops ein Schnippchen schlägt und warum die Goldenen Löwenäffchen in Brasilien geimpft werden.

Ein Leben in extremer Abgeschiedenheit, aber mit vermutlich vorbildlicher Klimabilanz führt die Leuchtturmwärterin, Wetterbeobachterin und Schafzüchterin Marsibil Erlendsdottír in Island. Nicht jedermanns und jederfraus Sache, aber jener Teil der Menschheit, der schon sehnsüchtig auf das Ende aller Reisebeschränkungen wartet, sollte erst nach- oder umdenken, dann reisen, meint Wolfgang Hassenstein in seiner Kolumne „Und nun zum Klima“.

Zum Dessert ein Eis? Gern, aber bitte nicht das als „Klassiker“ angepriesene Magnum. Das ist nämlich seit den Neunzigerjahren kein Stück fairer, klima- oder umweltfreundlicher geworden, wie die Zutatenliste verrät. Gehen Sie lieber zu einem Bio-Eisdealer Ihres Vertrauens. Guten Appetit!

 

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Unsere Autorin Kerstin Eitner lädt zu einem 50-teiligen Menü im neuen Greenpeace Magazin
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Auf Wahrheitssuche

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Fakt, Fälschung, Fiktion? Gar nicht so leicht, das auseinanderzuhalten. Die Geschichte kennt zahlreiche Beispiele für Mythen, Lügen und Verschwörungstheorien, die durch Gesellschaft, Medien und Politik geistern. Von den angeblichen Brunnenvergiftern des Mittelalters über Bismarcks Emser Depesche, die Dolchstoßlegende und den Reichstagsbrand bis zu den Hitlertagebüchern, Barschels Ehrenwort und Saddams Massenvernichtungswaffen – in harmloseren Fällen führten die Wahrheitsverdrehungen zu Hohn, Spott und Verlust der Glaubwürdigkeit, manchmal aber auch zu Ausgrenzung, Antisemitismus und Verfolgung oder schlimmstenfalls zum Krieg.

Wer’s glaubt, wird selig. Und heute? Wird gelogen wie eh und je, beschleunigt und befeuert von den sogenannten sozialen Medien. In einer Reihe von Ländern bekleiden Klimawandelleugner, Realitätsverweigerer und notorische Lügner höchste Staatsämter. Der in dieser Hinsicht herausragendste Repräsentant fungiert derzeit als Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. 20.000-mal soll er laut Zählung der Washington Post seit Amtsantritt gelogen haben. Auch die Wirtschaft ist keine Oase der Lauterkeit.

Kurzum, es schien der Redaktion des Greenpeace Magazins nicht nur angebracht, sondern nachgerade geboten, die Wahrheit zum  Schwerpunktthema der aktuellen Ausgabe zu machen. Gleich mal vorab: Wir haben die Wahrheit natürlich auch nicht gepachtet, versuchen aber, ihr so nahe wie möglich zu kommen.

Wir zeigen, wie leicht es ist, sich von Bildern an der Nase herumführen zu lassen, und geben Ihnen einen Einblick in unsere Arbeitsweise. Unser Autor Toralf Staud erklärt, welche gesicherten Erkenntnisse die Wissenschaft über das Klima hat, wo es noch Forschungsbedarf und offene Fragen gibt und was man nie genau wissen wird. Mein Kollege Thomas Merten beschreibt, welchen Anfeindungen die junge schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg ausgesetzt ist, nur weil sie rational denkt und die Politik mahnt, auf die Wissenschaft zu hören.

Mit welchen Methoden Konzerne an der Wahrheit herumschrauben und gesellschaftliche Debatten in ihrem Sinne beeinflussen, analysieren Frauke Ladleif und Fred Grimm. Wir stellen Ihnen fünf Menschen vor, die zu Umweltskandalen, Tierquälereien, verschwundenen Migranten und den Wurzeln von Pandemien und Verschwörungsmythen recherchieren und die gefundenen Wahrheiten ans Licht bringen, und erinnern an drei Whistleblower, die für ihren Mut mit Strafversetzung, Gefängnis und Exil bezahlen mussten. Außerdem liefern wir nützliche Zahlen und Infos sowie eine Handreichung zur Früherkennung von Fake News.

Weitere wahre Geschichten lesen Sie in unserem Teil 2. Zum Beispiel Positives über die USA. Doch, sowas gibt’s! Junge Menschen, die sich für Klima und Umwelt, faire Wahlen und Gerechtigkeit einsetzen. Wobei wir es uns nicht verkneifen konnten, eine kleine Auswahl aus einer langen Liste von Maßnahmen der Regierung Trump aufzuführen, mit denen Umwelt- und Klimaschutzgesetze ihrer Vorgänger außer Kraft gesetzt wurden.

Wir laden Sie auch zu zwei Zeitreisen ein, zum einen mit australischen Biologen, die ein komplettes Ökosystem ausgetauscht haben, zum anderen mit Greenpeace zur allerersten Aktion in Deutschland im Jahr 1980. Sie können sich ferner Klarheit über unser Leitungswasser verschaffen, ungewöhnliche Porträts von Labormäusen betrachten, einige Tatsachen über Kaiserpinguine, Rosenkohl und Sauerstoff zur Kenntnis nehmen und sich zu guter Letzt aufs Rad schwingen in der Hoffnung, kopenhagenhafte Verhältnisse herbeizuführen.

Sollte es in Ihrer Gegend für Fahrradausflüge zu regnerisch und stürmisch sein, machen Sie es sich doch drinnen mit dem neuen Greenpeace Magazin bequem. Es lohnt sich, wirklich wahr.

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Unsere Autorin Kerstin Eitner empfiehlt die Lektüre des druckfrischen Greenpeace Magazins
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Waldspaziergang

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Multitasking? Für den Wald überhaupt kein Problem. Er bietet Erholung, Kühlung, Luftreinigung und Lebensraum für eine enorme Vielzahl von Arten, dient als Wasser- und CO2-Speicher, liefert Holz und sorgt obendrein für Bildung an frischer Luft. Grund genug für uns, diesem mit Mythen und Emotionen aufgeladenen Ökosystem eine Ausgabe des Greenpeace Magazins zu widmen.

Doch leider gibt es über unsere Wälder nicht nur Schönes und Märchenhaftes zu berichten. Vor allem die Funktion von Bäumen als Kohlenstoffsenke, die CO2 aus der Atmosphäre in Wurzeln und Stämmen binden, ist in Zeiten der Klimakrise von großer Bedeutung, steht infolge von Dürren und Extremwetter aber ihrerseits auf der Kippe, auch in unseren Breiten. Expertinnen und Experten sind sich einig: Dem Wald geht es heute schlechter als in den Achtzigerjahren, als das „Waldsterben“ Furore machte. Dem sauren Regen konnte man seinerzeit noch durch den Einbau von Entschwefelungsanlagen in Kraftwerken und Katalysatoren in Automotoren beikommen, aber der Ausstoß von Treibhausgasen steigt immer weiter.

Diesem Waldsterben 2.0 spürt mein Kollege Wolfgang Hassenstein auf einer Deutschlandreise nach und fragt Leute, die es wissen müssen, was ihre Forschungen ergeben haben, welche Vorschläge sie daraus ableiten beziehungsweise wie sie den Auswirkungen der Dürre konkret begegnen.

Katja Morgenthaler indes unternimmt eine Reise in die Vergangenheit, rund 2000 Jahre weit, um das angeblich so spezielle Verhältnis der Deutschen zum Wald zu ergründen. Und siehe da: Die oft besungene Deutsche Eiche hat sicher vieles, aber keine Nationalität, ebenso wenig wie unser keineswegs einzigartiger Wald.

Das ändert allerdings nichts an der Tatsache, dass er gelegentlich mit Besetzungen, Demos oder Eingaben gegen menschliche Übergriffe verteidigt werden muss. Denn Projekte wie der Bau von Autobahnabschnitten, Gewerbegebieten, Fabriken oder Logistikzentren oder die Förderung von Kohle oder Kies beginnen oft mit der großflächigen Abholzung oftmals alter Baumbestände, bedrohen seltene Tierarten und Wasserreservoire. Wir besuchen den Widerstand im Unterholz.

Waldwesen anderer Art stellt Ihnen Teresa Kraft vor, darunter bekanntere Exemplare wie Mittelspecht, Zunderschwamm und Dachs und eher weniger bekannte wie Pseudoskorpion, Kahlrückige Waldameise und Puppenräuber. Carsten Jasner geht der Frage nach, ob Rehe, Hirsche und Wildschweine dem Wald so sehr schaden, dass die Jagd auf sie verschärft werden muss – oder ob es andere Lösungen gäbe. Und schließlich erklärt Frauke Ladleif, warum es gar nicht so einfach ist, Emissionen durch das Anpflanzen von Bäumen zu „kompensieren“ und auf diese Art das Klima zu schützen. Nun wissen Sie so viel über den Wald, dass Sie das Rätsel sicher mir nichts, dir nichts lösen können.

Wenn Sie aus dem Dickicht hervortreten, finden Sie in Teil 2 Wichtiges, Interessantes und Unterhaltendes zu weiteren Themen. Zum Beispiel: einen Report über das nach wie vor ungelöste und milliardenteure Problem der Endlagerung von Atommüll; einen Dschungel ganz anderer Art, nämlich den aus oft zweifelhaften Siegeln und Prädikaten, mit denen Lebensmittelhersteller gern ihre Produkte zupflastern; eine Fotoreportage über die Werkzeuge, mit denen unsere Nutztiere zugerichtet werden – im Sinne der Effizienz. Außerdem: echtes Gold und das Tafelsilber der Einheit, zauberhafte Zwiebeln, eine Expressente, Medientipps und unsere Klima-Kolumne.

Ich wünsche Ihnen eine spannende und anregende Lektüre. Falls Sie die neue Ausgabe zu einem Waldspaziergang inspiriert, genießen Sie ihn. Ein angenehmerer Ort lässt sich bei diesem Wetter schwerlich finden.

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Unsere Autorin Kerstin Eitner wandelt mit Ihnen durch ein bedrohtes Paradies
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