Sechs gegen Europa

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welche Sorgen hatten Sie mit elf Jahren? Welche mit 15? Und mit 18? Vielleicht blickten Sie angstvoll auf die nächste Klassenarbeit, fürchteten eine Abfuhr von Ihrem Teenie-Schwarm oder waren sich unsicher, wie es nach der Schule weitergeht. Aber ich wette, Ihnen wäre nicht in den Sinn gekommen, ganze Staaten zu verklagen. Genau das ist diese Woche in Straßburg passiert: Sechs junge Menschen aus Portugal haben Europa auf die Anklagebank gebracht. Am Mittwoch begann der Prozess, ein epochales Bild: Auf der einen Seite die Vertreter von 31 Staaten – darunter auch Deutschland – und ihre Kompanie aus über achtzig Anwälten. Auf der anderen Seite: die Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die jüngste, Mariana Duarte Agostinho, ist gerade mal elf Jahre alt, die älteste, Catarina Mota, 24 – und ihre sechs Anwälte.

Sie sind vor Gericht gezogen, damit die Regierungen mehr gegen die Klimakrise unternehmen. Aus Angst davor, in wenigen Jahrzehnten in einer Drei-Grad-Welt leben zu müssen. Damit haben die Sechs schon jetzt Geschichte geschrieben: Es ist die bisher größte zugelassene Klimaklage. Noch nie standen so viele Staaten auf einmal vor Gericht, und es ist die erste länderübergreifende Klimaklage vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte.

Jugend klagt

Mich beeindruckt ihr Mut, gleichzeitig spiegelt sich darin aber auch, welche existenziellen Sorgen und Ängste diese jungen Menschen plagen müssen, damit sie diesen Schritt gehen. Eingereicht haben sie ihre Klage bereits 2020, bewegt haben sie dazu die verheerenden Waldbrände, die 2017 durch Portugal tobten und in denen Dutzende Menschen verbrannten. Seitdem hatten die jungen Leute den Rechtsweg vorbereitet – eine riesige Herausforderung, aber auch eine Chance. Bekommen die Klägerinnen und Kläger Recht, könnte der Gerichtshof nicht nur die EU-Mitgliedsstaaten, sondern auch die mitangeklagten Länder wie Norwegen, die Schweiz, das Vereinigte Königreich, die Türkei und Russland dazu auffordern, ihre Treibbausgasemissionen zu verringern.

Ich habe mich bei solchen Klagen bisher immer gefragt, wie viel sie wirklich bewirken können. Und wie vieler Klima-Urteile es noch bedarf, damit sich etwas bewegt. Umso erhellender war es, als ich diese Fragen kürzlich mit meinem Kollegen Fred Grimm der Top-Umweltjuristin Christina Voigt stellen konnte – das Interview lesen Sie in unserer aktuellen Ausgabe „Die Dunkelmänner“. „Es gibt zwar kein Menschenrecht auf ein stabiles Klima“, erklärt darin die Jura-Professorin von der Universität Oslo. „Aber das Recht auf Leben, auf Gesundheit, auf Privatsphäre und auf eine gesunde Umwelt.“ Und genau diese Rechte bedrohe die Klimakrise.

Dass übrigens wie im jüngsten Fall in Straßburg sechs Anwälte gegen achtzig antreten müssen, sei nicht unüblich, erklärte uns Voigt – die Gegenseite rüstet stark auf und nimmt damit die Sache offenbar ernst. Hoffnung mache da die junge Generation von Anwältinnen und Richtern in spe, die bei ihr studieren. „Die jungen Menschen, die jetzt ihr Studium anfangen, sind mit dieser Klimaherausforderung aufgewachsen, für die ist das hautnah spürbar.“ Da kommt also was auf die Konzerne und Regierungen zu – vielleicht gehen ihnen ja eines Tages die Rechtsbeistände aus.

Einspruch für die Zukunft

Und noch etwas fand ich interessant im Gespräch: Die Justiz schaut voraus. Das stärkste Argument sei es, dass alles, was man beim Klimaschutz jetzt nicht mache, in der Zukunft viel schlimmer und sehr viel teurer werde. Es sei wichtig, diese Langzeitperspektive rechtlich geltend zu machen. Stehen Menschenrechte auf dem Spiel, ist das keine Kleinigkeit. „Da sind die Staaten verpflichtet zu handeln, und genau dazu sind momentan neun Fälle vor dem Europäischen Menschengerichtshof anhängig.“ Einer davon wird nun auf großer Bühne verhandelt. Bis 2024 soll das Urteil fallen – wir bleiben dran.

Zu den einfachsten Klimaschutzmaßnahmen, die jede und jeder umsetzen kann, gehört eine möglichst tierfreie Ernährung: Vorige Woche wollten wir von Ihnen wissen, wie Sie es mit dem Fleischkonsum halten. Das Ergebnis hat uns überrascht: 32,9 Prozent ernähren sich vegetarisch und 13,3 Prozent vegan. 41,2 Prozent gaben an, nur Bio und eher selten Fleisch zu essen, nur 12,5 Prozent essen Fleisch, ohne darauf zu achten. Damit sind Sie den übrigen Deutschen insgesamt weit voraus, von denen laut neuesten Umfragen neun Prozent vegetarisch essen und drei Prozent vegan – Tendenz steigend.

In dieser Woche würden wir gern aus gegebenem Anlass von Ihnen wissen: Denken Sie, dass Klimaklagen etwas bewirken können? Wenn Sie mögen, stimmen Sie gern hier ab. Die Ergebnisse erfahren Sie dann wie immer in der nächsten Wochenauslese.

Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende!

Ein Hinweis in eigener Sache: Wir möchten Sie herzlich zu unserer nächsten Videokonferenz am Donnerstag, den 12. Oktober um 18 Uhr einladen – anlässlich unserer Ausgabe über die Intelligenz der Tiere, die kommende Woche erscheint. Was mögen Sie am Magazin? Was weniger? Welche Themen schätzen, welche vermissen Sie? Wenn Sie Lust haben, uns Ihre Meinung zu sagen und uns besser kennenzulernen, melden Sie sich gern per Antwort an diese Mail an oder unter gpm@greenpeace-magazin.de. Wir schicken Ihnen dann eine Einladung.

Wenn Sie mögen, leiten Sie diese Wochenauslese gern weiter. Abonnieren können Sie sie übrigens hier. Und wenn Sie auch unsere Presseschau zu Umwelt- und Klimathemen lesen möchten, können Sie sich hier dafür anmelden – dann halten wir Sie montags bis freitags auf dem Laufenden. Wir freuen uns, wenn Sie dabei sind!

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Redakteur Thomas Merten über den wichtigsten Gerichtstermin der Woche
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Klimaleugner vor Gericht

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"All the leaves are brown/And the sky is grey/I’ve been for a walk/On a winter’s day/I’d be safe and warm/If I was in LA/ California Dreaming/On such a winter’s day," sangen The Mamas & the Papas 1965 (Braune Blätter, grauer Himmel, Winterspaziergang – in Los Angeles wäre es sicher und warm; Träumen von Kalifornien an solch einem Wintertag.)

Ich will Sie jetzt nicht auf den kalendarischen Herbstanfang an diesem Wochenende einstimmen und schon gar nicht Tourismuswerbung für Kalifornien machen, obwohl zahllose Popsongs von diesem Sehnsuchtsort handeln. Aber der US-Bundesstaat, für sich genommen die fünftgrößte Volkswirtschaft der Welt, hat auch handfeste Probleme. Verschuldung, Arbeitslosigkeit und Lebenshaltungskosten explodieren, Menschen schuften in prekären Jobs, viele schlafen (trotz Job) in ihren Autos oder in Zelten.

Und dann wäre da ja noch die Klimakrise, die den Staat immer wieder mit Waldbränden, Hitzewellen, Rekorddürren, Tropenstürmen oder Überschwemmungen beutelt. Irgendwer muss dafür zur Verantwortung gezogen werden, sagte sich die (demokratische) Regierung in der kalifornischen Hauptstadt Sacramento und erhob Klage gegen die fünf großen Ölkonzerne BP, Chevron, Exxon, Shell und Conoco Phillips und den Verband American Petroleum Institute. Seit Jahrzehnten, so Gouverneur Gavin Newsom, hätten die Ölmultis wider besseres Wissen die Folgen der Nutzung fossiler Energien heruntergespielt und Falschinformationen verbreitet.

Tatsächlich ist mittlerweile gut belegt, dass etwa Exxon seit Ende der Siebzigerjahre bestens Bescheid wusste über den Treibhauseffekt und seine möglichen Folgen. Als die Wissenschaft ein paar Jahre später immer lauter Alarm schlug, wurde der Konzern aktiv – aber nicht, indem er die Verbrennung von Öl und Gas drosselte, sondern indem er gemeinsam mit anderen Unternehmen die Global Climate Coalition gründete. Einziger Daseinszweck der Lobbygruppe: Zweifel an der Forschung schüren, um zu verhindern, dass Regierungen allzu übereifrig Maßnahmen zur Eindämmung der Klima-Emissionen ergreifen. Damit waren die „organisierten Klimaleugner“ (Wikipedia) auch äußerst erfolgreich.

Mit der Klage will Kalifornien nun die Einrichtung eines Entschädigungsfonds für künftige Klimaschäden erreichen. Sollte sie damit erfolgreich sein, dürfte das Signalwirkung für kleinere US-Bundesstaaten haben. Derzeit klagen auch Connecticut, Delaware, Massachusetts, Minnesota, New Jersey, Rhode Island und Vermont gegen “Big Oil“, ganz abgesehen von diversen Städten und einer großen Zahl von Privatpersonen, die ihrerseits auch staatliche Institutionen verklagen.

Weltweit haben sich die Gerichtsverfahren im Zusammenhang mit dem Klimawandel seit 2017 verdoppelt, wie eine Studie des UN-Umweltprogramms UNEP und des Sabin Center für Klimarechtsprechung an der New Yorker Columbia-Universität festgestellt hat: 2180 Fälle haben die Forschenden gezählt, davon mehr als 1500 allein in den USA. Es klagen Städte und Gemeinden, pazifische Inselstaaten und Umweltverbände, junge Menschen, Landwirte, Indigene, Seniorinnen…

Dank der Attributionsforschung kann die Wissenschaft den Anteil der Erderhitzung an Wetterextremen mit katastrophalen Folgen immer besser berechnen, das macht es Klägerinnen und Klägern leichter. Doch auch wenn Gerichte, wie in der Vergangenheit bereits geschehen, pro Klimaschutz urteilen, für Regelwerke gegen den Anstieg der CO2-Emissionen ist weiterhin die Politik verantwortlich. Da werden dann auch gern mal mit Blick aufs Wahlvolk Maßnahmen verschoben wie in Großbritannien oder Klimaschutzgesetze entschärft wie in Deutschland.

Die Gerichtsverhandlungen werden wohl kaum so dramatisch ablaufen wie in amerikanischen Anwaltsfilmen oder -serien, sicher wird auch nicht jede mit einem Erfolg enden, aber zu siegesgewiss sollten sich die Ölkonzerne auch nicht sein. Da könnten sie mal die Hersteller bleihaltiger Farbe fragen, die trotz ihres Wissens um die Schädlichkeit ihrer Produkte diese weiter bewarben und vertrieben. Kalifornische Bezirke und Gemeinden klagten, die Sache endete mit einem teuren Vergleich: 305 Millionen US-Dollar zahlten die Unternehmen in einen Entschädigungsfonds. Die Summe dürfte bei Klimafolgeschäden um einiges höher liegen.

Macht gar nichts, die Öl- und Gasindustrie hat jahrzehntelang prächtig verdient mit der Zerstörung der Welt. Nachzulesen im aktuellen Greenpeace Magazin mit dem passenden Titel „Die Dunkelmänner“.

Weg also von fossilen Brennstoffen, hin zu Wind und Sonne: In unserer letzten Ausgabe der Wochenauslese wollten wir von Ihnen wissen, was Sie von einer Solarpflicht für Dächer halten. Sie haben abgestimmt: 67,7 Prozent von Ihnen sind dafür, 29,4 Prozent möchten Sie nur für Neubauten einführen – und nur 2,8 Prozent stimmten dagegen. Diese Woche möchten wir gern von Ihnen wissen: Essen Sie Fleisch? Oder zählen Sie zu den mittlerweile über zehn Prozent der Deutschen, die sich vegan oder vegetarisch ernähren? Abstimmen können Sie hier. Die Ergebnisse erfahren Sie wie immer in der nächsten Wochenauslese.

Zuletzt noch ein Hinweis in eigener Sache: In dieser Woche fand die erste Videokonferenz des Greenpeace Magazins statt. Wir haben uns sehr über die rege Teilnahme gefreut und darüber, mit unseren Leserinnen und Lesern ins Gespräch zu kommen. Wir möchten den Austausch mit Ihnen gern fortsetzen und Sie herzlich zu unserer nächsten Videokonferenz am Donnerstag, den 12. Oktober um 18 Uhr einladen. Was mögen Sie am Magazin? Was weniger? Welche Themen schätzen, welche vermissen Sie? Wenn Sie Lust haben, uns Ihre Meinung zu sagen oder uns besser kennenzulernen, melden Sie sich gern per Antwort an diese Mail an oder unter gpm@greenpeace-magazin.de. Wir schicken Ihnen dann eine Einladung.

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Ich wünsche ein ganz und gar nicht düsteres Wochenende!

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Redakteurin Kerstin Eitner findet es nur gerecht, wenn Ölmultis auf der Anklagebank landen
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Im Allgemeinen nützlich

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wer regelmäßig die Nachrichten verfolgt, mag mit Grausen auf die politische Situation in vielen Ländern blicken und sich freuen, im eigenen Land eine aktive, gut organisierte und sogar steuerlich begünstigte Zivilgesellschaft zu haben, die sich für Menschenrechte und Umweltschutz, gegen Rechtsextremismus und für eine lebendige Demokratie engagiert.

Doch seit Jahren findet, meist eher hinter den Kulissen, ein zähes Ringen vieler Initiativen um ihre Gemeinnützigkeit statt, und es kommt gar nicht so selten vor, dass sie in diesem Kampf unterliegen – erst gegen das zuständige Finanzamt, das darüber entscheidet, und dann vielleicht auch vor Gericht. Dabei kann die Steuerabzugsfähigkeit von Spenden, Grundpfeiler der Finanzierung von Nichtregierungsorganisationen (NROs), über deren Sein oder Nichtsein entscheiden.

Die globalisierungskritische Organisation Attac erwischte es 2014. Nach mehreren Jahren juristischen Ping-Pongs befand der Bundesfinanzhof 2019: „Einflussnahme auf politische Willensbildung und öffentliche Meinung ist kein eigenständiger gemeinnütziger Zweck im Sinne von § 52 der Abgabenordnung.“ Nun liegt der Fall beim Bundesverfassungsgericht.

Campact, Change.org (später innn.it), die Bundesvereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN-BdA) –  die Liste wurde länger. Seit Januar 2022 müssen gemeinnützige Organisationen im Sinne „geistiger Offenheit“ zudem immer alle Seiten zu Wort kommen lassen. Politische Bildung dürfe nicht darauf abzielen, „die politische Willensbildung und die öffentliche Meinung im Sinne eigener Auffassungen zu beeinflussen“.

Nur zu gern nutzen Rechtsextreme wie die AfD das aus, zeigen unliebsame Initiativen bei den zuständigen Finanzämtern an oder stellen entsprechende Anträge auf Bundes- und Landesebene. So büßte das Demokratische Zentrum Ludwigsburg seinen gemeinnützigen Status vorübergehend ein, weil es Rechtsradikalen den Zugang zu seinen Veranstaltungen verwehrt hatte. Auch die Naturfreunde Thüringen rangen ein Jahr lang mit dem Finanzamt, weil sie sich gemäß ihrer Satzung auch für Demokratie und Toleranz eingesetzt hatten, zum Beispiel nach der Wahl des FDP-Manns Thomas Kemmerich zum thüringischen Ministerpräsidenten mit den Stimmen der AfD.

Die Gemeinnützigkeit wankt auch, wenn Plattformen wie innn.it kostenlose Petitionen gegen Unternehmen auf ihre Website stellen. Entweder löschen oder Gebühren erheben, forderte das Berliner Finanzamt Ende letzten Jahres. Die NRO reichte Klage ein. 2018 kam die CDU auf die glorreiche Idee, der Deutschen Umwelthilfe die Gemeinnützigkeit abzuerkennen (es ging um Dieselverbote in deutschen Städten). Auch Greenpeace, der BUND und andere Umweltschutzorganisationen müssen immer mal wieder um ihren Status bangen. Als könnte man Umweltschutz völlig losgelöst von aller Politik betreiben.

Der Thinktank „Zivilgesellschaft in Zahlen“ (ZiviZ) hat ermittelt, dass sich fünf Prozent der zivilgesellschaftlichen Organisationen aus Sorge um ihre Gemeinnützigkeit nicht politisch beteiligen, also Selbstzensur üben. Fünf Prozent, das klingt wenig, es sind aber immerhin 30.000 Vereine.

Handwerk hat goldenen Boden

Es braucht also dringend eine Reform des Gemeinnützigkeitsrechts. Die Ampel hat das im Koalitionsvertrag auch vereinbart. Bloß ist leider bislang nichts geschehen, obwohl ja, wie der für dieses Vorhaben verantwortliche Finanzminister Christian Lindner, FDP, es gerade so schön formulierte, in der Regierung „gehämmert und geschraubt“ werde.

Nur leider an den falschen Stellen. Das Bundesinnenministerium nämlich will, so steht es in seinem Haushaltsplan, die Mittel für die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) um 20 Millionen Euro kürzen, von 96 auf 76 Millionen Euro. Könnte mir bitte mal jemand erklären, wie man so die Demokratieförderung stärken will?

Statt des Parteichefs ist diese Woche dann der FDP-Fraktionsvorsitzende Christian Dürr in den Hobbykeller hinabgestiegen, und bevor ihm Lindner noch hinterherrufen konnte: „Denk an die Schalldämpfer!“, kam Dürr mit einem verstaubten, mit Spinnweben überzogenen und halb zerlegtenAtomkraftwerk wieder ans Tageslicht und verkündete, seine Partei werde über einen Stopp des Rückbaus der „noch funktionierenden Kernkraftwerke“ beraten.

Ob sich die FDP wohl mit dem Netzwerk „Replanet“ zusammenschließt, das, angeführt von der 18-jährigen schwedischen Aktivistin Ia Anstoot, sich für Atomkraft einsetzt und gegen Greenpeace protestiert? Wobei die Regierung in ihrem Heimatland gerade geschwind ein Statement der Umwelt- und Klimaschutzministerin Romina Pourmokhtari von der Website des Ministeriums entfernen ließ, in dem es geheißen hatte, Schweden wolle bis 2040 „mindestens zehn Reaktoren“ bauen. So ein Ziel gebe es nicht, erklärte ein anderer Regierungsvertreter.

Wir hämmern und schrauben kommende Woche die nächste Ausgabe des Greenpeace Magazins zusammen. Mal sehen, ob danach was Neues aus der Ampelwerkstatt gekommen ist. Ein Gesetzentwurf für ein neues Gemeinnützigkeitsrecht wäre doch mal ein hübsches Werkstück.

Ich wünsche Ihnen schöne goldene Spätsommer- oder Frühherbsttage!

Wenn Sie mögen, leiten Sie diese Wochenauslese gerne weiter. Abonnieren können Sie sie übrigens hier. Wenn Sie auch gerne unsere Presseschau zu Umwelt- und Klimaschutzthemen zugeschickt bekommen wollen, sollten Sie sich hier dafür eintragen – dann halten wir Sie montags bis freitags auf dem Laufenden. Wir freuen uns, wenn Sie dabei sind!

 

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Redakteurin Kerstin Eitner würde sich über ein renoviertes Gemeinnützigkeitsrecht freuen
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Geht doch (nicht)

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wir Journalistinnen und Journalisten stehen oft vor einem Dilemma, wenn es um Klimathemen geht: Berichten wir über die ganze Brutalität der Klimakatastrophe, droht die Gefahr, Menschen abzuschrecken. Sie schalten ab. News fatigue, Nachrichtenmüdigkeit also, nennt man dieses Phänomen. Suchen wir stattdessen immer auch den konstruktiven, den positiven Dreh, um „konsumierbar“ zu bleiben, laufen wir Gefahr, zu banalisieren.

Wie viel Apokalypse die Menschen vertragen, ist für uns oft ein Drahtseilakt. Umso wichtiger sind daher all jene guten Nachrichten mit echter Relevanz – die aber seltsamerweise in der Großwetterlage oft untergehen. Zwei dieser Nachrichten erreichten uns vor ein paar Tagen aus Lateinamerika.

Geht doch

In Guatemala – einem Land, in dem die Mehrheit der Menschen in Armut lebt, in dem kritische Stimmen unterdrückt werden und das zu den Top Ten der am härtesten vom Klimawandel betroffenen Staaten zählt – hat am vergangenen Sonntag Bernardo Arévalo die Präsidentschaftswahlen gewonnen. Das ist aus vielerlei Hinsicht erstaunlich, denn mit ihm haben die Menschen einen noch vor wenigen Wochen weitgehend unbedeutenden Abgeordneten zum Staatsoberhaupt gewählt und sich gegen die etablierten Eliten gestellt. Angetreten ist Arévalo mit dem Versprechen, die Korruption zu bekämpfen und sich für die Rechte der sozial Schwächeren und die indigene Bevölkerung einzusetzen.

Sein Sieg ist aber deswegen auch erstaunlich, weil er und seine 2018 gegründete Movimiento Semilla (Samen-Bewegung) den Klima- und Umweltschutz auf die öffentliche Agenda gesetzt haben – ein Thema, das die anderen Parteien bislang links liegen ließen. Doch die zunehmend heftigeren Hurrikans, Dürren und die fortschreitende Umweltzerstörung scheinen die Bevölkerung deutlich mehr zu beschäftigen als ihre Regierenden.

Auch in Ecuador hat sich am vergangenen Sonntag Bemerkenswertes abgespielt: Dort stimmten die Menschen per Referendum über den Stopp der Ölförderung im Naturpark Yasuní im Amazonasgebiet ab. Vor rund zwanzig Jahren hatte der damalige ecuadorianische Präsident Rafael Correa dem globalen Norden ein Angebot gemacht: Cash nicht für Öl, sondern für Natur, also dafür, dass Ecuador das Öl dem Klima zuliebe im Boden von Yasuní lässt. Rund 3,6 Milliarden Dollar sollte das die reichen Länder kosten. Der Deal aber platzte – und Correa ließ bohren.

Viele Menschen in Ecuador wollten dies nicht hinnehmen, eine jahrelange Auseinandersetzung folgte, bis zum Finale am Sonntag: Sechzig Prozent votierten für den Stopp der Förderung, obwohl das Öl eine wichtige Einnahmequelle des von multiplen Krisen gebeutelten Landes ist. Bis Ende 2024 müssen die Pumpen nun stillstehen, alle Rohre versiegelt werden.

Und so geht’s nicht

Beim Ausstieg aus dem fossilen Zeitalter ist Ecuador damit einen Schritt weiter als Europa. Wie sehr hier nach wie vor auf Öl und Gas gesetzt wird, zeigt eine aktuelle Studie von Greenpeace. Demnach nutzen europäische Ölkonzerne wie Shell, BP, Total Energies und der deutsche Öl- und Gasproduzent Wintershall Dea ihre jüngsten Rekordgewinne, um weiter fossile Vorkommen auszubeuten. Erschütternde 93 Prozent der Investitionen flossen im vergangenen Jahr in entsprechende Projekte, nur sieben Prozent in erneuerbare Energien.

Dass die Ölindustrie nicht strenger reguliert wird – und sich die Regierungen auf den alljährlichen Klimakonferenzen nicht auf einen Förderstopp einigen, zeugt von einem schiefen globalen Kräfteverhältnis. Über die Macht der fossilen Konzerne berichten wir auch in unserem aktuellen Heft. Wenn Sie die Ausgabe Die Dunkelmänner noch nicht kennen, lege ich sie Ihnen sehr ans Herz. Bestellen können Sie das Heft hier, ein Abo abschließen hier.

Verzeihen Sie bitte, nun bin ich doch wieder auf die schlechten Nachrichten zu sprechen gekommen. Aber wenn wir schon mal dabei sind: Wie dringend ein Fahrplan für den Ausstieg aus den Fossilen ist, zeigt nicht zuletzt der lang erwartete Projektionsbericht 2023, in dem das Umweltbundesamt berechnet, ob Deutschland die Klimaschutzziele für 2030 und 2045 erreicht. Anhand dieser Prognose muss die Bundesregierung erklären, ob die aktuelle Politik ausreicht – oder eben nicht.

Das Urteil ist eindeutig: Die 130 Maßnahmen, mit denen sich die Ampel-Koalition brüstet, reichen bei Weitem nicht. Zwar führen sie zu deutlich mehr Einsparungen als in früheren Zeiten, das sollte man Rot-Gelb-Grün zugestehen. Doch am Ende bleibt der Maßstab nicht die vorherige Regierung, sondern die gesetzten Klimaschutzziele – und die werden weiterhin verfehlt, insbesondere in den Sektoren, in denen viel Öl und Gas verbrannt wird: Verkehr, Gebäude, Industrie.

Wir müssen reden

Sie, liebe Leserinnen und Leser, haben der aktuellen Bundesregierung schon letzte Woche ein schlechtes Zeugnis ausgestellt. Wir haben Sie gefragt, ob die Ampel-Koalition aus Ihrer Sicht genug für den Klimaschutz tut. Sie haben fleißig abgestimmt, und das Ergebnis ist eindeutig: 92 Prozent stimmten mit Nein. Ähnlich haben Sie auf die Fragen geantwortet, ob die Wirtschaft (91 Prozent Nein) und die Bevölkerung (95 Prozent Nein) genug gegen die Klimakrise unternehmen.

Oft fragen wir uns in Redaktionskonferenzen, ob Sie uns aufgrund negativer Nachrichten und kritischer Analysen manchmal lieber nicht lesen. Oder anders gefragt: Meiden Sie aufgrund der vielen Krisenmeldungen die Nachrichten? Das würden wir diesmal gerne von Ihnen wissen. Hier geht es zur Abstimmung. Das Ergebnis erfahren Sie in der nächsten Wochenauslese.

Auch persönlich würden wir gerne mit Ihnen ins Gespräch kommen. Was mögen Sie am Magazin? Was weniger? Welche Themen schätzen, welche vermissen Sie? Was bewegt Sie gerade? Erstmals werden wir dazu eine kleine Videokonferenz abhalten. Wenn Sie Lust haben, uns Ihre Meinung zu sagen oder uns besser kennenzulernen, melden Sie sich gern per Mail an unter: gpm@greenpeace-magazin.de – oder antworten Sie einfach auf diesen Newsletter. Bitte schreiben Sie uns kurz, warum Sie gern teilnehmen möchten, wir schicken Ihnen dann eine Einladung. Unter den Einsendern verlosen wir Geschenke aus unserem Warenhaus. Es lohnt sich also auf jeden Fall, sich bei uns zu melden. Wir freuen uns auf Sie!

Ihnen wünsche ich nun erstmal ein schönes Wochenende! 

Wenn Sie mögen, leiten Sie diese Wochenauslese gerne weiter. Abonnieren können Sie sie übrigens hier. Wenn Sie auch gerne unsere Presseschau zu Umwelt- und Klimaschutzthemen zugeschickt bekommen wollen, sollten Sie sich hier dafür eintragen – dann halten wir Sie montags bis freitags auf dem Laufenden. Wir freuen uns, wenn Sie dabei sind!

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Unsere Redakteurin Frauke Ladleif überbringt gute und schlechte Nachrichten
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Mehr Zuversicht wagen

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„Wie hältst du’s mit der Umwelt?“ Seit 1996 stellen Bundesumweltministerium und Bundesumweltamt den Deutschen alle zwei Jahre diese Gretchenfrage. Ergebnisse für das Jahr 2022 unter anderem: Umwelt- und Klimaschutz sind 57 Prozent der Befragten wichtig (2020: 65 Prozent), rangieren aber hinter Gesundheit, Bildung, sozialer Gerechtigkeit, Krieg und Terrorismus nur auf Platz fünf. Immerhin finden, hurra, satte 91 Prozent, die Wirtschaft sollte im Sinne des Klimaschutzes umgebaut werden.

Nur befürchten gleichzeitig drei Viertel, dass sich mit ebendiesem Umbau Einkommens- und Besitzunterschiede vergrößern würden. Gesellschaftliche Konflikte, soziale Ungerechtigkeit, Abstieg, steigende Preise und Inflation – die Transformation weckt allerhand Ängste. Nur zehn Prozent erwarten, dass sich ihre Lebensqualität verbessern wird.

Während die Mehrheit der Befragten der Ansicht ist, die Wirtschaft müsse den Wandel in Richtung Umwelt- und Klimaschutz gestalten und der Staat bitteschön dafür sorgen, dass das Ganze sozial gerecht vonstattengeht, sieht es mit der Bereitschaft zur Übernahme von Eigenverantwortung eher bescheiden aus. Nur 59 Prozent (2018: 74 Prozent) meinen, es sei auch Sache der Einzelnen, nachfolgenden Generationen eine lebenswerte Umwelt zu hinterlassen.

Ja, so ist das: Wenn man ganz allgemein gefragt wird, ist man natürlich auch gern ganz allgemein für Klima- und Umweltschutz. Aber das heißt noch lange nicht, dass man auch gewillt ist, dafür selbst etwas zu tun oder gar Opfer zu bringen. „Frage nicht, was dein Land für dich tun kann – frage, was du für dein Land tun kannst“: Mit dem berühmten (und, zugegeben, pathetischen) Satz aus John F. Kennedys Antrittsrede als US-Präsident darf man den Deutschen wohl eher nicht kommen.

Liefern und zahlen muss selbstredend der Staat. Da trifft es sich allerdings sehr schlecht, dass – nächste Umfrage, durchgeführt von Forsa im Auftrag des Deutschen Beamtenbundes (dbb) – das Vertrauen in diesen auf einen neuen Tiefstand gesunken ist. Weniger als ein Drittel der Befragten glaubt, dass der Staat in der Lage ist, seine Aufgaben zu erfüllen, knapp zwei Drittel sind nicht dieser Meinung. Auch die Unternehmen stehen nur bei 40 Prozent in hohem Ansehen.

Kurz gesagt, Staat und Wirtschaft, die den Deutschen zufolge den umwelt- und klimafreundlichen sowie sozial gerechten Umbau der Ökonomie vorantreiben sollen, gelten denselben Deutschen als unfähig, die Bevölkerung selbst möchte nicht so recht. Zu allem Überfluss schiebt nun noch die Organisation More in Common eine Studie zum gesellschaftlichen Zusammenhalt nach. Und raten Sie mal, was die Menschen denen erzählt haben: Ungerecht, egoistisch, gespalten und, da haben wir es wieder, mit einer unfähigen Regierung geschlagen, so gehe es hier zu.

Und weil die Redaktion des Greenpeace Magazins gar nicht genug kriegen kann von Umfragen, sind Sie hiermit herzlich eingeladen, an einer solchen teilzunehmen: Hier entlang. Vorab sei verraten: Sie ist sehr kurz, anonym und auch bei uns geht es um das Klima – das Ergebnis erfahren Sie in unserer nächsten Wochenauslese.

Wie aber, geschätzte Landsleute, kommen wir aus dieser so verbreiteten Tristesse wieder raus? Klar, es gibt derzeit wenig Grund, Regierung oder Wirtschaft über den grünen Klee zu loben. Die deutsche Bürokratie ist legendär, die Digitalisierung ein Witz, die Infrastruktur schwächelt, das Rentensystem droht in Schieflage zu geraten, die ach so begehrten ausländischen Fachkräfte, die sich hierher wagen, prallen zuerst auf die besagte Bürokratie und sodann auf sagenhaft schlecht gelaunte Einheimische, die immer noch ernsthaft glauben, Deutschland sei kein Einwanderungsland, und rechte Rattenfänger raunen was von Demokratie zurückholen, ausgerechnet.

Aber man kann Dinge auch so lange schlechtreden, bis alle dran glauben (ein schönes Beispiel: der Mythos von der Spaltung der Gesellschaft, die es, sagt der Soziologe Steffen Mau, gar nicht gibt). Ja, es wird richtig was kosten, Klima und Umwelt zu schützen, Geld ebenso wie Mühe. Und zwar für alle. Noch viel mehr würde es allerdings kosten, dies zu unterlassen. Außerdem weigere ich mich, zu glauben, dass alle nur denken: Och nö, nach mir die Sintflut. Stimmt ja auch nicht. Kleiner dimensionierte Sintfluten wie das Oderhochwasser 1997 oder die Überschwemmungen im Ahrtal 2021 haben das gezeigt, als wildfremde Menschen aus allen Bundesländern in den Katastrophengebieten auftauchten, die Ärmel hochkrempelten und einfach mit anpackten. Es gibt eben doch so etwas wie Gemeinsinn.

Hat noch irgendwer Lust auf Zukunft? Ich würde sehr gern in, sagen wir, fünfzig bis hundert Jahren mal nachschauen, ob es denn geklappt hat mit der Zeitenwende bei Klima und Umwelt. Ich bin zwar alles andere als eine Draufgängerin, habe aber zum Glück eine Wird-schon-werden-Haltung als Werkseinstellung. Die Erfahrung hat gezeigt: Wenn es schwierig wird, hilft einem Miesepetrigkeit kein bisschen weiter. Wie wäre es also, wenn wir es statt mit John F. Kennedy mit den Bremer Stadtmusikanten hielten: „Etwas Besseres als den Tod findest du überall“?  

Zum Schluss noch eine Bitte – falls Sie regelmäßige Leserin oder regelmäßiger Leser unseres Magazins sind: Wir würden gern mit Ihnen ins Gespräch kommen. Was mögen Sie am Magazin? Was weniger? Welche Themen schätzen, welche vermissen Sie? Wenn Sie Lust haben, uns Ihre Meinung zu sagen oder uns besser kennenzulernen, melden Sie sich gern per Mail an unter: gpm@greenpeace-magazin.de – oder antworten Sie einfach auf diesen Newsletter. Bitte schreiben Sie uns kurz, warum Sie gern teilnehmen möchten, wir schicken Ihnen dann eine Einladung. Unter den Einsendern verlosen wir Geschenke aus unserem Warenhaus. Es lohnt sich also auf jeden Fall, sich bei uns zu melden. Wir freuen uns auf Sie.

Ich wünsche Ihnen ein schönes und möglichst zuversichtliches Wochenende!

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Unsere Redakteurin Kerstin Eitner glaubt: Verzagtheit hat noch nie was besser gemacht
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Fossile Supermacht

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sorgen Sie sich nicht, alles wird gut! So könnte man die Botschaft auf den Punkt bringen, die Energiekonzerne wie RWE, Shell, BP und Co. seit Jahren wiederholen – und wie ich sie letztens in einem Kino-Spot vor dem Film „Oppenheimer“ wieder zu sehen bekam. Schon eine ironische Parallele, die Werbung für klimaschädliche Energiekonzerne so direkt vor ein Kino-Opus über den Vater der Atombombe zu setzen. Während es auf unserem Planeten gefühlt überall brennt – wie gerade auf Hawaii – oder Flüsse aufgrund von schmelzenden Gletschern so stark anschwellen, dass sie ganze Dörfer mit sich reißen – wie in Alaska oder Slowenien – werben fossile Konzerne mit Windrädern auf hoher See unter blauem Himmel, mit Solarparks im Sonnenuntergang und mit futuristischen Pilotanlagen zur Produktion von grünem Wasserstoff. Man muss schon lange auf ihren Webseiten herumklicken, um überhaupt mal eine Pipeline oder einen Bohrturm zu sehen. Alles sauber, alles auf einem guten Weg also?

Wir haben es eher mit einer Atombombenexplosion in Zeitlupe zu tun. Wir verbrennen so viele fossile Brennstoffe wie noch nie, die Emissionen steigen und steigen. Shell zum Beispiel kündigte im Juni an, seine Pläne aufzugeben, die Öl- und Gasproduktion bis zum Ende des Jahrzehnts zu drosseln – und stattdessen die Fördermengen womöglich sogar zu erweitern. „Eine rücksichtslose Fokussierung auf die profitabelsten Vermögenswerte“, nennt Shell-Chef Wael Sawan das zur Freude seiner Anleger. BP verkündete eine ähnliche Kehrtwende, kurz danach stiegen auch hier die Aktienkurse stark an. Exxon Mobile stellte klar, dass „es höchst unwahrscheinlich ist, dass die Gesellschaft die Verschlechterung des globalen Lebensstandards akzeptieren würde“, die erforderlich wäre, um Netto-Null-Emissionen zu erreichen. Ein Wahnsinnssatz, wenn man bedenkt, dass an manchen Orten auf der Nordhalbkugel bereits Temperaturen erreicht werden, die an die Grenzen des menschlichen Überlebens stoßen. 

Lizenzen zum Pumpen

Shell weist sogar von sich, Klimaziele überhaupt beeinflussen zu können: „Wenn die Gesellschaft es nicht schafft, dann auch wir nicht.“ Ironischerweise stimmt das sogar ein bisschen, denn der Großteil der weltweiten Reserven wird von Unternehmen im Staatsbesitz gefördert. Und Regierungen arbeiten fleißig am fossilen Ausbau mit: So erklärte der britische Premier Richi Sunak kürzlich, über hundert neue Lizenzen zur Erschließung neuer Öl- und Gasquellen zu erteilen.

Alle Klimaversprechen und Investitionen in Erneuerbare Energien verblassen angesichts der massiven fossilen Expansion, die mit aller Macht vorangetrieben wird: Laut der Internationalen Energieagentur geben Öl- und Gasunternehmen in diesem Jahr voraussichtlich mehr als 500 Milliarden Dollar für die Suche, die Förderung und das Raffinieren neuer Öl- und Gasvorkommen aus. 425 solcher Großprojekte sind in den kommenden Jahren geplant, oft in Naturschutzgebieten oder im Meer. Allein Exxon gibt dafür 21 Millionen Dollar aus. Am Tag.

Zahlen, die man erst einmal verdauen muss. Wir in der Redaktion haben uns gefragt: Wie kann das sein? Wer ist dafür verantwortlich? Und warum stoppt niemand diese Menschen, die uns immer tiefer in die Klimakrise reiten? Die neue Ausgabe des Greenpeace Magazins mit dem Titel „Die Dunkelmänner“ dreht sich um die Supermacht, die unsere Welt als fossilen Selbstbedienungsladen begreift – und dabei unsere Demokratie bedroht. 

Der freundliche Ölmanager von nebenan

Mein Kollege Fred Grimm schreibt in seinem Essay über den auch in Deutschland tobenden Kulturkampf, in dem offene und versteckte Lobbyisten für fossile Konzerne den Klimaschutz demontieren. Kein Gedankengang ist absurd genug, um ihn nicht auszusprechen: Da fantasiert ein Markus Söder, immerhin bayrischer Ministerpräsident, von „Zwangsveganismus“ und einem „Bratwurstverbot“ – was nicht mal auf der Agenda der härtesten Grünen steht. Und Frank Schäffler, der immer einflussreichere „Klimaskeptiker“ aus der FDP-Bundestagsfraktion sieht die Wärmepumpe – oder zumindest das neue Gebäudeenergiegesetz – schon als „Atombombe für das Land“. Offensichtlich hat er den „Oppenheimer“-Film noch nicht gesehen.

In Ostafrika, in Argentinien, vor Rügen und vor Wilhelmshaven haben wir vor Ort beobachtet, was die Öl- und Gasindustrie dort mit der Natur, den Menschen und den Tieren anstellt. Und damit die Verantwortlichen dafür endlich etwas prominenter werden, stellen wir Ihnen die CEOs der zwölf größten fossilen Konzerne einfach mal vor. Ob wir sie wegen fahrlässiger Tötung demnächst vor Gericht wiedersehen, erklärt uns Christina Voigt, Rechtsprofessorin und Fachfrau für internationales Umwelt- und Klimarecht, im Interview.

Frauke Ladleif und Monika Rößiger widmen sich in einem großen Report dem Hype um den grünen Wasserstoff, mit dem wir angeblich bald heizen, fahren, Stahl erzeugen und fliegen sollen – erfahren Sie, wieviel hinter diesen Versprechen steckt, wer davon profitiert und wo der „Champagner der Energiewende“ wirklich sinnvoll zum Einsatz käme.

Im zweiten Teil des Heftes finden Sie weitere inspirierende Geschichten: Etwa über junge Skaterinnen in Indien, die auf Ihren Boards zugleich mit patriarchalen Strukturen und traditionellen Frauenklischees brechen. Außerdem hat Technik-Experte Nikolaus Fecht für uns recherchiert, wie das Auto der Zukunft aussehen könnte – das fünfzig Jahre durchhält. Lego hat auch etwas damit zu tun. Und wenn Sie schon immer mal Pilze sammeln wollten, sich aber länger nicht mehr getraut haben, erklären wir in unserem Servicebeitrag passend zur Saison, wie man die Essbaren von den Giftigen unterscheidet.

Einladung zum Gespräch

Falls Sie das Greenpeace Magazin bereits abonniert haben, möchte ich Ihnen danken, dass Sie uns auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten die Treue halten. Themen wie die Klima- und Umweltkrise und ihre Profiteure erfordern hartnäckige Recherche und viel Durchhaltevermögen. Wir verzichten auf Werbung, wir haben uns der Unabhängigkeit verpflichtet – und mit einem Abo machen Sie unsere Arbeit erst möglich. Wenn Ihnen gefällt, was wir tun, würden wir uns freuen, wenn Sie anderen vom Greenpeace Magazin erzählen. Ein Abo gibt es hier – auch als Geschenk, falls Sie jemandem eine Freude machen wollen.

Vor allem aber wollen wir mit Ihnen ins Gespräch kommen. Was mögen Sie am Magazin? Was weniger? Welche Themen schätzen, welche vermissen Sie? Zu dieser Ausgabe werden wir erstmals eine kleine Videokonferenz abhalten. Wenn Sie Lust haben, uns Ihre Meinung zu sagen oder uns besser kennenzulernen, melden Sie sich gern per Mail an unter: gpm@greenpeace-magazin.de – oder antworten Sie einfach auf diesen Newsletter. Bitte schreiben Sie uns kurz, warum Sie gern teilnehmen möchten, wir schicken Ihnen dann eine Einladung. Unter den Einsendern verlosen wir Geschenke aus unserem Warenhaus. Es lohnt sich also auf jeden Fall, sich bei uns zu melden. Wir freuen uns auf Sie.

Ich wünsche Ihnen eine gute Lektüre und ein schönes Wochenende!

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Schienenträume

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wie auch immer Sie in diesem Sommer an Ihren Ferienort gekommen sind, eines werden Sie dabei ganz sicher festgestellt haben: Wenn man mal von ausgedehnten Radwanderungen absieht, gilt innerhalb Europas noch immer: Je ökologischer unterwegs, desto teurer wird es. Und zwar deutlich. Die Zahlen, die Greenpeace gerade in einer Studie ermittelt hat, sind ebenso verblüffend wie erschreckend. Auf 112 europäischen Strecken, darunter auf so reizvollen Routen wie Berlin-Rom, Köln-Barcelona und München-Göteborg, ist es in 71 Prozent der Fälle billiger zu fliegen als mit der Bahn zu fahren. Im Durchschnitt kostet der Schienenweg 51 Prozent mehr. Extrembeispiel ist die Verbindung Barcelona-London, für die per Zug 384 Euro berappt werden müssen. Wer fliegt, zahlt den Gegenwert von vier Cappuccino – 12,99 Euro.

Dass eine solche klimafeindliche Verkehrspolitik in diesem postpandemischen Jahr wieder mehr Menschen denn je zum Fliegen animiert, führt dann zu verrückten Parallelen wie dieser: So war dieser Juli weltweit nicht nur der heißeste Monat seit 120.000 Jahren, er verzeichnete auch den Tag mit den meisten Flugzeugen gleichzeitig am Himmel – 134.386 am 6. Juli. Schon erstaunlich, dass es günstiger sein soll, neben dem ganzen Flughafen- und Sicherheitsschleusengedöns, einen tonnenschweren Jet energieaufwändig mit Sack und Pack in die Luft zu hieven – also ein technisches Wunder zu vollbringen – statt vergleichsweise einfach über eine Schiene dahin zu geiten, oder? Möglich sind solche Preisunterschiede nicht zuletzt, weil auf Kerosin und Flugtickets – im Gegenzug zu Energiekosten und Fahrkarten bei der Bahn – keine Steuern erhoben werden. Auch die Gewinne behalten vor allem Billig-Airlines dank fiskalischer Ausweichmanöver beinahe vollständig für sich. So verzeichnete das irische Unternehmen Ryanair im ersten Halbjahr 2023 einen Überschuss von 663 Millionen Euro – Rekord.

„Zu voll, zu alt, zu kaputt“

Und die Bahn? Rutscht trotz immer höherer Ticketpreise immer tiefer in die roten Zahlen, insbesondere die Bahn-Tochter DB-Netze: In den ersten sechs Monaten des Jahres hat dieser Unternehmenszweig rund 240 Millionen Euro Verlust gemacht. Fast eine Viertel Milliarde. Auch die Logistiktochter DB-Cargo sackte 200 Millionen Euro tief in die Miesen. Verrechnet mit den Einnahmen in anderen Bereichen landet die Deutsche Bahn bei insgesamt minus 71 Millionen Euro, rechnete Bahnchef Richard Lutz vor, der sich selbst dennoch über eine Verdopplung seines Gehalts freuen darf. Als Anerkennung für die geleisteten Dienste.

Mehr Passagiere, mehr Güter auf der Schiene, das kostet nun mal. „Zu voll, zu alt, zu kaputt“, klagte der aktuelle Infrastrukturchef Berthold Huber, der 2022 das schwere Erbe angetreten hat. Insider sprechen vom „Pofalla-Effekt“: In der Amtszeit des ehemaligen Infrastrukturvorstandes und früheren CDU-Kanzleramtsministers Roland Pofalla wurde zu wenig Geld in die Schiene investiert. Die CSU-Dreifaltigkeit aus den autofreundlichen Verkehrsministern Ramsauer, Dobrindt und Scheuer tat ihr Übriges, und FDP-Mann Volker Wissing scheint, abgesehen von kleineren Zugeständnissen, diese Tradition fortführen zu wollen. Umso pikanter, dass Tobias Bareiß, Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, die roten Zahlen der Deutschen Bahn in dieser Woche in der Bild-Zeitung als „eine Art Arbeitsverweigerung“ bezeichnete. Wen meint er damit noch gleich? Ja wohl kaum das Personal, das unermüdlich gegen alle Unzulänglichkeiten und den Unmut der Reisenden anarbeitet und jede Lohnerhöhung mühsam erstreiken muss.

Rettet das Kartcenter!

Der katastrophale Gesamtzustand der deutschen Bahn zeigt sinnbildlich, wie schwer sich konservative und liberale Minister mit vorausschauender Politik tun. Im Lokalen demonstrieren aber selbst Sozialdemokraten eine erstaunliche Unfähigkeit zur Weitsicht. In der Lüneburger Heide soll laut Bundesverkehrswegeplan auf der neu geplanten, deutlich kürzeren Strecke Hamburg-Hannover eine Schienentrasse durch ein Gewerbegebiet in Bispingen führen – mitten durch das Kartcenter „Ralf Schumacher“, gleich neben einer Skihalle, einem Logistikzentrum, massig Parkplätzen und einer Tankstelle. Geplant ist die Verbindung seit den Sechzigerjahren (!), so plötzlich kommt das Vorhaben also nicht. Trotzdem protestieren die Bürgerinnen und Bürger. Ihr mächtiger Verbündeter: Lars Klingbeil, in dessen Wahlkreis das Gewerbegebiet liegt. Ein besseres, leistungsfähigeres Bahnnetz schön und gut, wenn es aber um die reale Umsetzung geht, wird das Auto plötzlich doch wieder zum „Verkehrsmittel Nummer eins hier im Heidekreis“, wie es der SPD-Chef ausdrückt. Und fordert einen zügigen Ausbau der A7 auf sechs Spuren, die ebenfalls mitten durch seinen Wahlkreis führt, aber für Klingbeil anscheinend weniger Akzeptanzprobleme zu haben scheint.

Diese kaum wieder wettzumachende jahrzehntelange Ausbremsung von Wartung und Ausbau, die auch zwischen Hannover und Hamburg zu Zwangssanierungen und Sperrungen führen wird – von der drängenden Erweiterung des Schienennetzes mal ganz abgesehen – bekommen die Fahrgäste täglich zu spüren: Die Züge sind so teuer und unpünktlich wie noch nie. Wer ernsthaft mit dem Zug verreisen will, muss lange im Voraus buchen und Puffer einplanen. Und, siehe oben, viel Geld beiseite legen.

Hoffnungsträger Deutschlandticket

Umso mehr Hoffnung macht trotz des ganzen Schlamassels der Erfolg des Deutschlandtickets, das seit Mai elf Millionen Mal gebucht wurde. Es gibt also eine riesige Nachfrage nach einer bezahlbaren, zuverlässigen Bahn samt angeschlossenem Nahverkehrssystem. Andere europäische Länder lassen sich davon inspirieren, Slowenien hat ein ähnliches Modell eingeführt, in Frankreich wird darüber nachgedacht. Warum also nicht gleich groß denken: Wann kommt endlich das Europaticket? Also Interrail zu Ende gedacht, günstiger als 100 Euro, finanziert durch eine faire Besteuerung des Luftverkehrs zum Beispiel. Ich würde darauf fliegen.

Kommen Sie gut an Ihr Ziel!

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Sommer, nicht ganz frisch

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Sommerpause. Das Parlament liegt verlassen da, vielerorts sind Schul-, Semester- oder Werksferien, an Läden hängen Schilder: „Wir machen Urlaub von…bis…“, und im Fernsehen haben sie teils schon im Mai den üblichen Sendebetrieb heruntergefahren und fangen im September wieder an – wobei man sich von manchen Quassel- und Quatschsendungen wünscht, die Pause möge am 1. Januar beginnen und am 31. Dezember nicht enden. Als Ersatz wird Konservennahrung in Gestalt von betagten Spielfilmen, Tatort-Wiederholungen oder seichten Sommerkomödien gereicht. Selber schuld, wer alt, arm oder anders gehandicapt und nicht verreist ist.

Also ab in die Wärme? Kann man wohl sagen. Eine kleine Grad-Wanderung von Rom (41,8) über Sa Pobla, Mallorca (43,9), Theben nahe Athen (44,2), Phoenix, Arizona/USA (46,7) bis nach Sanbao, China (52,2), Temperaturen gemessen in diesem Juli. Reisenden, die es etwa in den Mittelmeerraum zieht, möchte man hinterherrufen: Wollt ihr es euch nicht noch mal überlegen? Heute neu reingekommen: 15,7 Grad. Wie angenehm! Aber von wegen Sommerfrische – Rekordtemperatur auf dem Hohen Sonnblick, mit 3106 Metern einer der höchsten Berge Österreichs, gemessen am 11. Juli. Rund zehn Grad über dem Durchschnitt.

Die Klimakrise macht definitiv keine Sommerpause, ganz im Gegenteil. Sie schwitzt und schuftet, lässt ihre gut definierten Muskeln spielen und bietet mal wieder einen Vorgeschmack auf kommende Zeiten. Der Sommer 2022 war in Europa der heißeste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, mit über 60.000 Toten. Gut möglich, dass auch dieser traurige Rekord in diesem Jahr gerissen wird. Extreme Hitze koste in den meisten Jahren in den USA mehr Menschenleben als Hurrikane, Überflutungen und Tornados zusammen, schreibt der Scientific American. Und sie sorgt für Dürren, Wasserknappheit, Hunger und Fluchtbewegungen.

Flucht – darüber denken auch die 12.000 Einwohner und Einwohnerinnen des winzigen pazifischen Inselstaats Tuvalu nach. Nicht wegen der Hitze, sondern wegen des steigenden Meeresspiegels, der ihre drei Koralleninseln und sechs Atolle in nicht allzu ferner Zukunft unbewohnbar machen wird. Nur, wohin sollen sie? Einige sind bereits nach Neuseeland ausgewandert, aber das ist keine Option für alle, und die meisten wollen eigentlich auch gar nicht weg. Einstweilen haben sie den Plan gefasst, einen digitalen Zwilling zu erschaffen, um ihre kulturelle Identität, aber auch die Landschaft wenigstens in virtueller Form zu erhalten.

Umziehen müssen auch die Menschen aus Newtok, Alaska, weil das Dorf langsam aber sicher im schmelzenden Permafrostboden versinkt. Das ist seit Jahren bekannt. Es gibt sogar einen Ort, Mertarvik, wo schon 200 Leute hingezogen sind, aber die staatlichen Finanzhilfen für die im Prinzip bewilligte Umsiedlung fließen nur spärlich und unregelmäßig, und so harren die übrigen 200 auf schwankendem Grund aus und sehen der Infrastruktur beim Zerbröckeln zu.

Nicht nur Menschen müssen vor der Erderhitzung in Sicherheit gebracht werden (obwohl ja Urlaubende in Europa derzeit gerade das Gegenteil tun), sondern auch: Gletscher. Keine kompletten natürlich, die sind sowieso nicht zu retten, aber immerhin Eisbohrkerne aus verschiedenen Regionen. Die Initiative „Ice Memory“ will sie bei minus 50 Grad in der Antarktis zu Archivierungszwecken konservieren, weil sie wichtige Erkenntnisse über die Geschichte der Erde, der Atmosphäre und der Menschheit bergen.

Das Gute an diesem Unterfangen: Die Fluchthilfe ist nicht strafbar, Eisbohrkerne brauchen keine Visa und müssen kein Asyl beantragen. Wenn es nach dem CDU-Politiker Torsten Frei geht, ist das individuelle Asylrecht sowieso ein menschenrechtliches Fossil und gehört abgeschafft. Angesichts solcher Vorschläge frage ich mich, und das nicht zum ersten Mal, wie eigentlich das „C“ in den Namen der Partei geraten ist, das ja für „christlich“ steht. Gut, 1. Mose 1:28 haben sie offenbar verinnerlicht („Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehrt euch und füllt die Erde und macht sie euch untertan und herrscht über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über alles Getier, das auf Erden kriecht.“)

Aber war in der Bibel nicht auch von Nächstenliebe die Rede? Und was haben sie immerfort an der Schöpfung auszusetzen, sollten Konservative diese nicht bewahren und pflegen? „Und Gott sah, dass es gut war.“ Ja, Gott vielleicht, aber die christlichen Parteien halten das Werk offenbar für weniger gelungen. Deshalb muss man weiterhin Gifte auf den Feldern verteilen (gern auch etwas Gentechnik hinzufügen), Moore trockenlegen, Flüsse begradigen, Straßen bauen, fossile Brennstoffe verheizen, Wälder abholzen, durch die Gegend rasen, Massentierhaltung heiligen und EU-Naturschutzgesetze zu torpedieren versuchen, was letztlich misslang, zumindest vorläufig. Andere Parteien denken ähnlich, aber die haben auch kein C im Namen.

Seltsame Vorschläge aus manchen Parteien, ein mutmaßlicher Betrüger namens Jan Marsalek oder zumindest ein angeblicher Brief desselben, eine Löwin oder ein anderes großes Tier in Brandenburg – wer weiß, was noch alles aus dem Sommerloch aufploppt. Ich jedenfalls brauche jetzt auch mal eine klitzekleine Pause. Die werde ich in nördlichen Gefilden verbringen, die derzeit nicht unter Extremhitze leiden, teils in der Nähe eines Sees. Nessie wurde dort bislang nicht gesichtet. Irgendwann im August melde ich mich dann zurück.

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Platz da – aber wo?

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„Rentner blockieren große Wohnungen“, titelte einst Focus Online. Au weia. Zeit für Wohnscham, denn auch ich beziehungsweise wir bewohnen zu zweit knapp 130 klima- und umweltpolitisch verwerfliche Quadratmeter, und das bei dem vor allem in Ballungsräumen herrschenden Wohnraummangel. Zu meiner Verteidigung kann ich vorbringen: kein Auto, weder Flug- noch sonstige Luxusreisen, Erwerbstätigkeit im heimischen Arbeitszimmer schon lange vor der Erfindung des Homeoffice.

Aber ach, die armen Familien! Sollte man nicht besser umziehen? Leichter gesagt als getan. Denn ich bin das einzige Überbleibsel der wechselnden, teils extrem chaotischen Wohngemeinschaften, drei, vier, manchmal auch mehr Leute, die sich in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts vier Zimmer, zwei Abstellkammern, Küche, Bad, Klo und einen übertrieben riesigen Flur teilten. Das heißt: Wir haben einen alten Mietvertrag und daher eine sehr günstige Miete.

Was auch daran liegt, dass wir vor über dreißig Jahren auf eigene Kosten eine, ähem, Gasetagenheizung haben einbauen lassen, nicht ahnend, dass wir uns damit einmal direkt ins Reich des Bösen begeben würden. Damals schien es eine grandiose Idee zu sein, Ersatz für eine noch weit schlimmere Heizart: Kohleöfen (Briketts schleppen! Asche entsorgen! Das Grauen!!); wir blieben im Rasterfeld B4 des Mietenspiegels (mit Bad oder Sammelheizung) und damit bis heute von exorbitanten Mieterhöhungen verschont.

Nehmen wir mal an, wir trügen uns mit Umzugsgedanken. Da würde man sich natürlich nicht unbedingt verschlechtern wollen.

„Ja, das möchtste:
Eine Villa im Grünen mit großer Terrasse,
vorn die Ostsee, hinten die Friedrichstraße;
mit schöner Aussicht, ländlich-mondän,
vom Badezimmer ist die Zugspitze zu sehn –
aber abends zum Kino hast du´s nicht weit.

Das Ganze schlicht, voller Bescheidenheit.“

So märchenhaft wie in Tucholskys Gedicht müsste die Bleibe gar nicht sein. Jedoch: Ein Balkon wäre zur Abwechslung nicht übel, eine weniger laute Umgebung ebenso wenig, aber bitte trotzdem nicht zu weit weg, keinesfalls am Stadtrand und schon gar nicht auf dem Land.

Mal angenommen, man fände was – jede Wette, es wäre eher halb so groß und kaum billiger als unsere derzeitige Wohnung. Nach deren Renovierung könnte die Vermietungsgesellschaft ohne Weiteres die doppelte Miete kassieren, denn die darf ja bei jeder Neuvermietung erhöht werden. Womit niemandem gedient wäre, weil es ja vor allem an bezahlbarem Wohnraum fehlt. Wohnungstausch – das klingt nicht schlecht, scheitert in der Praxis aber häufig.

Auf dem Land läuft auch nicht alles rund: Das Einfamilienhaus mit Garten, Kugelgrill, Carport, Trampolin und Plantschbecken (gibt es eigentlich noch Jägerzäune und Gartenzwerge?), der ewige Traum der meisten Deutschen, ist aus ökologischer Sicht häufig ein Albtraum, vor allem, wenn es in den Vororten liegt, den „Speckgürteln“ der Städte. Ausufernde Eigenheimsiedlungen, gern errichtet in frisch ausgewiesenen Neubaugebieten, führen zu dem allseits gefürchteten Donut-Effekt in Dörfern und Städten – im Innenbereich Leerstand, außerhalb Siedlungsbrei und Flächenfraß. Wird die Immobilie irgendwann vererbt, heißt es oft: Verkauf, Abriss, Neubau.

Die große Koalition hielt es kurz vor der letzten Bundestagswahl für eine gute Idee, diese Fehlentwicklung in Gestalt von § 13 Baugesetzbuch zu zementieren. Dieser noch relativ neue Paragraph regelt die „Einbeziehung von Außenbereichsflächen in das beschleunigte Verfahren“. Umwelt- und sonstige Verträglichkeitsprüfungen für Siedlungserweiterungen am Ortsrand entfallen, es gilt das Mantra „Bauen, bauen, bauen“.

Nicht alle spielen mit. Michael Werner-Boelz (Grüne), Bezirksamtsleiter in Hamburg-Nord, erklärte bei seinem Amtsantritt im Februar 2020, in seinem Bezirk kein Einfamilienhaus mehr genehmigen zu wollen. Die Wohnungsnot lässt sich damit ohnehin nicht beheben, denn so ein Haus kostet in Hamburg leicht mal 800.000 Euro, die man erst mal haben muss. Doch als Anton Hofreiter, damals noch Fraktionschef der Grünen im Bundestag, 2021 in einem Interview danach gefragt wurde und seine Skepsis gegenüber dieser Wohnform erklärte, sorgte das erwartungsgemäß für große Aufregung. Dieses Jahr hat nun auch die Stadt Münster (der Bürgermeister ist von der CDU) beschlossen, den Neubau von freistehenden Einfamilienhäusern zu beschränken, weitere Städte könnten nachziehen.

Patentlösungen sind nicht in Sicht. Interessante Ideen gibt es aber durchaus, von der Nachverdichtung auch bei Einfamilienhäusern, der Verwendung ökologischer Baumaterialien, neuen Wohn- und Arbeitskonzepten wie Coworking Spaces bis zu zügiger Digitalisierung und vielem anderen.

Es müsste eine Bestandsaufnahme her – und ein vernünftiger Gesamtplan. Man ahnt irgendwie, dass das mit den real existierenden und regierenden Parteien schwierig wird. Wenn man an das Gezerre und Gekeife um das Gebäudeenergiegesetz denkt, wird einem ganz anders bei der Vorstellung, es ginge nicht „nur“ um Heizen und Energieverbrauch, sondern um das Wohnen der Zukunft. Dabei ist eins klar: „Weiter so“ ist keine Option.

Also: Wenn jemand eine bezahlbare Wohnung im Innenstadtbereich von Hamburg im Angebot hat, zwischen Schuhschachtel- und Palastgröße, mit Balkon, verkehrsgünstig gelegen, aber nicht an einer viel befahrenen Straße, bitte melden. Nur ernst gemeinte Zuschriften!

Nächste Woche produzieren wir ein neues Greenpeace Magazin. Wir melden uns so bald wie möglich wieder.

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Redakteurin Kerstin Eitner glaubt, dass Bauen allein das Wohnungsproblem nicht lösen wird
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Über das Meer

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Sommerferien! Zwischen dem 22. Juni und dem 11. September müssen sich deutsche Familien, die in den Urlaub fahren können und wollen, entscheiden: Berge oder Meer? Als Kind der Insel Sylt müsste ich nicht lange überlegen: „Meine Liebe zum Meer, dessen ungeheure Einfachheit ich der anspruchsvollen Vielgestalt des Gebirges immer vorgezogen habe, ist so alt wie meine Liebe zum Schlaf.“ Ist nicht von mir, sondern von Thomas Mann. Lange bevor Sylt zu der gruseligen „Promi-Insel“ verkam, die es heute ist, zog es auch ihn dorthin, so wie viele andere Schriftsteller, Malerinnen, Bildhauer, Tänzerinnen und Verleger.

Die Insel mag sich gründlich verändert haben, das Meer aber sieht oberflächlich noch immer so aus wie früher, als ich darin schwimmen lernte, und fühlt sich offenbar zumindest an der Nordseeküste auch so an. Die Wassertemperaturen sind nämlich momentan in etwa so, wie man sie zu dieser Jahreszeit erwarten kann: 18 Grad Celsius. „Ab 16 Grad können wir reingehen“, befand meine Mutter jedes Jahr um diese Zeit, und so geschah es. Für ausgesprochene Weicheier ist die Nordsee wohl eher nichts.

So frisch ist es derzeit nicht überall. Der Nordatlantik etwa übertraf vor knapp zwei Wochen den bisherigen Wärmerekord von 2010 um ein halbes Grad. 22,7 Grad Celsius betrug die Durchschnittstemperatur. Das klingt nach einem moderaten Anstieg, für einen Ozean ist es jedoch alarmierend. Der Sauerstoffgehalt kann sich verändern,  Korallenriffe können absterben, Algen zu nie gesehener Blüte gelangen, mehr Tropenstürme auftreten. Auch die Unwetter der letzten Tage in Deutschland könnten mit den ungewöhnlich warmen Meeren zu tun haben.

Bereits im April lagen die Meerestemperaturen um 0,7 Grad über dem langjährigen Mittelwert. Örtlich können sie aber deutlich höher sein. Im Pazifik wird Ähnliches beobachtet, etwa vor Peru und Ecuador. Expertinnen und Experten sind alarmiert, laut Stefan Rahmstorf vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung ist das „schon eine extreme Temperaturabweichung nach oben“. In Fachkreisen hält man El Niño für einen der Schuldigen. Auch die mexikanische Regierung macht das zyklisch auftretende Wetterphänomen für das Sterben Hunderter Seevögel verantwortlich, die kürzlich an der Pazifikküste des Landes gefunden wurden.

El Niño, weniger Schwefelaerosole in der Atmosphäre infolge der seit 2020 geltenden niedrigeren Grenzwerte für Schifffahrtskraftstoffe, wenig Saharastaub über dem Atlantik – all diese Faktoren tragen mutmaßlich zu dem exorbitanten Temperaturanstieg bei, dürften aber insgesamt eher eine Nebenrolle spielen. Denn einer im Fachmagazin Earth Systems Science Data veröffentlichten Studie zufolge hat die Erde zwischen 1971 und 2020 unfassbare 381 Zettajoule an zusätzlicher Wärme aufgenommen (eine Zahl mit 21 Nullen, also so was hier: 381 000 000 000 000 000 000 000). Und 89 Prozent dieser Energie stecken wo? In den Meeren.

Das bedeutet vermutlich, dass weltweit die Meeresspiegel ein paar Jahrhunderte lang weiter steigen werden, selbst wenn ein Wunder geschähe und plötzlich überhaupt keine Treibhausgase mehr ausgestoßen würden. Die Ozeane absorbieren mehr klimaschädliches CO2, als sich derzeit in der Atmosphäre befindet. Leider gilt: Je wärmer das Wasser, desto geringer die Speicherkapazität.

Dabei haben die Vereinten Nationen gerade an diesem Montag unter dem Jubel der Delegierten das Anfang März ausgehandelte Abkommen zum Schutz der Weltmeere verabschiedet. Es erlaubt erstmals auch die Einrichtung von Schutzzonen in der Hochsee. Großen Anteil daran, dass die Meere im internationalen Seerecht überhaupt als schützenswertes und überlebenswichtiges Gemeingut angesehen werden, hatte übrigens Elisabeth Mann Borgese, fünftes der sechs Kinder von Katia und Thomas Mann (und dessen erklärter Liebling). Sie liebte das Meer mindestens so sehr wie ihr Vater, war maßgeblich am UN-Seerechtsübereinkommen von 1982 beteiligt sowie an der Schaffung des Internationalen Seegerichtshofs.

Was das nun für die Auswahl Ihres Urlaubsziels bedeutet, weiß ich auch nicht. Aber wenn es das Meer sein soll: Wählen Sie eins, für das Sie nicht um die halbe Welt reisen müssen. Und denken Sie daran, dass das Einzige, was man am Strand hinterlassen sollte, die eigenen Fußabdrücke im Sand sind.

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